Monet schwebt durchs Tal
Im Vorfeld zur Monet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum wurde nun ein Wagen verschönert. Am Donnerstag war Jungfernfahrt.
Wuppertal. Bis zum Startschuss der mit Spannung und Vorfreude erwarteten Monet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum dauert es noch bis zum 11. Oktober. Seit Donnerstag gibt es einen ebenso ansehnlichen wie nützlichen Vorgeschmack auf das Ereignis: die Claude Monet-Schwebebahn.
Aus den 26 Wagen, welche die Stadtwerke (WSW) als Hochbahn schweben lassen, ist Wagen Nummer 13 - die Zahl ist für Museumschef Gerhard Finckh ein Glückssymbol - jetzt in eine für Claude Monet typische Farbsymphonie aus tausenden von Nuancen mit schillernden Flächen, Schleiern, Tupfern oder Farbstrichen verwandelt geworden.
Im vergangenen Herbst, so WSW-Pressesprecher Holger Stephan, kam seitens des Von der Heydt-Museums die Anfrage, ob nicht als Vorgeschmack zur Ausstellung ein Monet-Wagen gestaltet werden könnte. Und während die WSW überlegten, wie dieser Wunsch zu realisieren sei, dachte Museums-Chef Gerhard Finckh über ein "für Monet typisches Motiv" nach. Werden ab Oktober am Turmhof spektakuläre Werke wie das "Frühstück" (1868), das herrliche Bild "Schnee in Argenteuil" (1875) oder auch "Pappeln an der Epte" (1890/91) begutachtet werden können, war für Gerhard Finckh "sofort klar", was er eindeutiges für die Schwebebahn auswählen wollte: "Natürlich ein Seerosenmotiv."
Denn in der Schau sind diese Bilder, die alle nach 1900 entstanden sind und auch unter dem Sammelbegriff "Reflexlandschaften" berühmt sind, mit ungefähr 20 ansehnlichen Objekten ein zentrales Thema, wie Finckh schon jetzt verrät. "Monet ist Seerose und Seerose ist Monet", verknappt es der Fachmann auf eine griffige Formel. Folgerichtig ist nun für Wuppertals berühmtes Beförderungsmittel ein Ausschnitt aus einem der vielzähligen Seerosen-Gemälde vergrößert, auf Folie gezogen und auf den Wagen geklebt worden. "Traumschön" fanden das bei der Jungfernfahrt unter anderem Honorationen der Stadt wie Mäzenin Lore Jackstädt und Kämmerer Johannes Slawig. Seit Donnerstag verkehrt Wagen 13 nun als normales Verkehrsmittel für alle Bürger zwischen Vohwinkel und Oberbarmen.