Gerhard Finckh ist Träger der „Goldenen Schwebebahn“
Die Auszeichnung des Stadtverbands der Bürger- und Bezirksvereine geht an den Direktor des Von der Heydt-Museums.
Wuppertal. Museumsdirektor Gerhard Finckh ist seit 2006 Hüter de Kunstsammlung des Von der Heydt-Museums und damit eines der größten Schätze im Besitz der Stadt Wuppertal. In diesen Jahren hat er sich nicht damit begnügt, die Gemälde und Skulpturen aus der wertvollen Wuppertaler Sammlung zu verwalten, sondern er hat sie als Grundstock für beeindruckende und zuschauerträchtige Ausstellungen eingesetzt. Der Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine zeichnete ihn gestern in der Gesellschaft Concordia für seinen Einsatz für die Stadt mit dem Ehrenzeichen „Goldene Schwebebahn“ aus.
Hunderttausende Besucher hat das Von der Heydt-Museum in den vergangenen Jahren angelockt, wobei zumeist die französischen Impressionisten und Expressionisten im Mittelpunkt standen. In seiner Laudation erinnerte Peter Vaupel, Vorsitzender des Stadtverbandes, daran, dass Finckh seit Beginn seiner Amtszeit neben programmatischen auch behutsam bauliche Veränderungen am Turmhof vorgenommen hat. In der Summe führten die Innovationen dazu, dem Von der Heydt-Museum trotz wachsender Konkurrenz in der hiesigen Museumslandschaft mehr Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zuspruch national und international zu verschaffen.
Wer einmal das Vergnügen gehabt hat, von Gerhard Finckh persönlich durch eine der Ausstellungen geführt zu werden, dem dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass der Museumsdirektor neben seinen Stärken als Kurator vor allem auf seine kommunikativen Fähigkeiten setzen kann.
In seinen Dankesworten wies Finckh auf die Bedeutung des Bürgertums für die Museen hin. Seit Ende des 19. Jahrhunderts dienten sie den Bürgern einer Stadt zur „freien Diskussion anhand des Anschauungsmaterials“. Gerade in unserer Zeit, in der die Rechte des Bürgertums in Gefahr geraten sind, sei es wichtig, sich in Museen „unserer Freiheit vergewissern zu können“. Finckh wies auf die Eröffnung der Manet-Ausstellung am 24. Oktober hin. Edouard Manet sei das Paradebeispiel eines engagierten Bürgers. Er sei Befürworter einer bürgerlichen Gesellschaft gewesen und habe klar gegen Napoleon III. Position bezogen. Der Kunst- und Museumsverein Wuppertal zähle 2000 Mitglieder, darüber hinaus werde das Museum durch Stiftungen, Sponsoren und Mäzene unterstützt. Ihnen dankte Gerhard Finckh genau wie seinen Mitarbeitern, wobei er die stellvertretende Direktorin Antje Birthälmer und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Beate Eickhoff, die als Kuratorinnen für einige Ausstellungen in der Ära Finckh verantwortlich zeichnen, namentlich erwähnte.
Als Träger der Auszeichnung „Goldene Schwebebahn“, die alle zwei Jahre verliehen wird, ist Gerhard Finckh in guter Gesellschaft. Die bisherigen Preisträger heißen: Johannes Rau, Jörg Mittelsten Scheid, Horst Jordan, Volker Ronge, Pina Bausch, Willfried Penner, Tony Cragg, Ulrike Schrader, Lambert T. Koch und Ernst-Andreas Ziegler.
Mit Werken von Beethoven, Bizet und Chopin rundete der Pianist und Musikstudent Alexander Breitenbach den Festakt musikalisch ab.