„Es ist uns gelungen, Erbslöhs wichtige Rolle darzustellen“

Rund 17 000 Besucher entdeckten den Maler Adolf Erbslöh und seine Bedeutung für die Avantgarde neu.

Foto: Lars Lohrisch

Wuppertal.Experten kannten ihn zwar, doch sein Ruhm stand immer hinter dem anderer Künstler zurück, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Kunstwelt aufmischten. Mit der Ausstellung zu Adolf Erbslöh, die am Sonntag zu Ende ging, hat das Von der Heydt-Museum die Bedeutung des Malers und Kunstförderers neu ins Bewusstsein gerückt.

„Ich glaube, es ist uns gelungen, Erbslöhs wichtige Rolle darzustellen“, zieht Museumsdirektor Gerhard Finckh eine positive Bilanz. „Es ist klar geworden, dass Künstler wie Kandinsky, Marc oder Jawlensky ohne ihn nicht so berühmt geworden wären.“

Denn Erbslöh war es, der die jungen Künstler nach einer erfolglosen Schau in München in seiner Heimatstadt, der boomenden Textilstadt Elberfeld, ausstellen ließ, wo ihre Kunst auf ein offenes Publikum und Käufer stieß. Dank Erbslöhs Kontakten in Deutschland und auch Frankreich fanden sich weitere Gelegenheiten für Ausstellungen. „Er war der große Organisator“, so Finckh.

Die Besucher seien begeistert von der Schau gewesen. „Wir hatten auch eine tolle Bildauswahl.“ Auch Erbslöhs Werke seien neu entdeckt worden: „Er kann ganz eigenständig neben den anderen Künstlern bestehen“, betont er. Das sei selbst für Kollegen eine Entdeckung gewesen.

Ein Hinweis der Familie, dass der 70. Todestag Erbslöhs ins Jahr 2017 fällt, habe sie dazu gebracht, sich näher mit ihm zu beschäftigen. Als zudem ein Werkverzeichnis erschien, war das Anlass genug für eine Ausstellung.

Die Bilder sind inzwischen abgehängt, im zweiten Stock bereiten Schreiner und Maler alles für die Manet-Ausstellung vor, die am 24. Oktober eröffnet wird. Es werden rund 45 Manet-Gemälde aus allen Schaffensphasen sowie zahlreiche Zeichnungen von ihm zu sehen sein, dazu rund 100 Werke befreundeter Künstler.

Die Schau soll das Beziehungsgeflecht der Künstlergruppe deutlich machen, „deren ungekrönter König Manet war“, so Finckh. Der Kreis wurde „Manet-Bande“ genannt. Wichtig ist Finckh auch, dass Manet im damaligen französischen Kaiserreich ein „vehementer Vorkämpfer für die Demokratie“ war. „Das kann man auch auf seinen Bildern sehen“, betont er.