Von der Heydt-Museum: 17.000 Besucher entdeckten Sammlung neu
„Something Old, Something New“ hieß die Ausstellung im Von der Heydt-Museum.
Wuppertal. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Gerhard Finckh, Direktor des Von der Heydt-Museums nach Abschluss der Ausstellung „Something old Something new. Rund 17 000 zahlende Besucher haben sich bis vergangenen Sonntag die Schau angesehen, bei der das Museum zahlreiche Exponate aus dem Depot geholt und neu präsentiert hat.
„Einige waren seit 70 Jahren nicht mehr zu sehen“, erklärt Finckh. Für die Ausstellung seien Bilder, Skulpturen und andere Ausstellungsstücke sorgfältig gereinigt und restauriert worden. Auch den Mitarbeitern des Museums sei erst durch diese Ausstellung bewusst geworden, welche Schätze es besitzt.
Dazu gehörten zum Beispiel die Exponate aus dem Mittelalter, Madonnen und Heiligenfiguren, die gemeinsam mit den alten Glasfenstern des Museums ausgestellt wurden: „Wir hätten nicht gedacht, dass wir damit einen ganzen Raum gestalten können“, sagt Finckh.
Auch die kleinen keramischen Objekte, Schalen und Vasen, aus Persien und Syrien seien eine Entdeckung gewesen. Sie stammen aus dem ersten bis dritten Jahrtausend vor Christus: „Wir haben hier also 5000 Jahre Kulturgeschichte im Haus“, sagt Finckh nicht ohne Stolz. Daran gefällt ihm auch, dass die Stücke zeigen, welche uralten Hochkulturen es in den Ländern gab, aus denen heute viele Migranten kommen. So könne die Kunst bei Besuchern zumindest eine neue Perspektive "antippen".
Insgesamt seien die Besucher sehr interessiert gewesen, besonders die Führungen der Restauratoren hätten viel Publikum angezogen. Und immer wieder habe er Staunen darüber wahrgenommen, dass das Von der Heydt-Museum, das für seine Expressionisten und Impressionisten bekannt ist, auch solche Kunstwerke besitzt. Er weiß von Mitgliedern des Museumsvereins, die immer wieder in die Schau kamen, auch Freunde und Bekannten die Neuentdeckungen zeigen wollten.
Auch wenn die Ausstellungsstücke nun wieder ins Depot wandern, will Finckh einige Stücke künftig öfter zeigen. „Was mich begeistert hat, sind zum Beispiel die japanischen Philosophen.“ Die Holzfiguren seien ganz verstaubt gewesen, jetzt erstrahlten sie wieder. Es gebe aber auch noch mehr Stücke in den Lagern, die kontinuierlich aufgearbeitet werden. „Das können wir nur nach und nach machen.“ Dazu gehöre auch die Rahmung von Bildern, die bisher nur mit einfachen Leisten eingefasst sind und repräsentative Rahmen bekommen.
Die Sammlung zieht jetzt auf den ersten Stock und wird wieder neu zusammengestellt. „Wir hatten jetzt zum Beispiel keinen Picasso dabei, daher können wir jetzt wieder Bilder von ihm zeigen.“ Finckh möchte „immer neue Zusammenstellungen ausprobieren“, stets neu testen, wie die Ausstellungsstücke im Raum wirken, wie die Besucher auf sie reagieren.