"Hopetal" will Geflüchtete unterstützen

„Cars of Hope“ heißt jetzt „Hopetal“ - nicht nur der Name ist anders.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Seit 2015 unterstützt die Wuppertaler Initiative „Cars of Hope“ Geflüchtete auf der Balkanroute. Anfang September haben die „Cars“-Mitglieder auf einer Versammlung den Verein gegründet. „Wir wollen uns breiter aufstellen“, sagt René Schuijlenburg, Vorsitzender von „Hopetal“.

Künftig wird sich der Verein auch für hilfsbedürftige Menschen und Geflüchtete in Wuppertal einsetzen. Dazu gehört, dass Schuijlenburg und sein Team vor Ort nach eigenen Räumlichkeiten suchen. Eine feste Anlaufstelle, erklärt Schuijlenburg, erleichtere den Informationsaustausch. Angedacht ist ebenfalls ein „Food-sharing-Kühlschrank“, in dem kostenlos Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden.

Der Eintrag ins Vereinsregister vereinfacht außerdem die Finanzierung. Selbst wer viel arbeitet und sich nicht aktiv engagieren kann, kann als Fördermitglied einen finanziellen Beitrag leisten. „Das ist rechtlich sauber“, sagt Schuijlenburg. „Auf unserer Website werden wir die finanzielle Situation dokumentieren. Wir können so mehr Transparenz bieten.“

Die Flüchtlingshilfe in Serbien und Griechenland - Kern der Arbeit von „Cars of Hope“ - wird fortgesetzt und ausgebaut. Diesen Winter fährt eine „Hopetal“-Gruppe nach Griechenland. Eine Station ist Athen, wo der Verein unter anderem das von Flüchtlingen selbst verwaltete Hausprojekt City Plaza unterstützt. Dann geht es weiter auf die Insel Lesbos, wo viele Tausend Flüchtlinge einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Dürfen sie weiter nach Europa reisen - oder werden sie ins Heimatland abgeschoben? „Das sind menschenunwürdige Zustände“, berichtet Vereinsmitglied Vicky Schuijlenburg. „Das kann man sich nicht vorstellen.“

Deshalb wird „Hopetal“ auf Lesbos nicht nur Lebensmittel, Hygieneartikel und Sim-Karten für Handys verteilen und die Vernetzung mit anderen Hilfsorganisationen vorantreiben. Das Team will auch vor Ort fotografieren und filmen — und Flüchtlingen dabei helfen, die prekären Lebensumstände selber zu dokumentieren.

Vom Wahlerfolg der Alternative für Deutschland lassen sich die „Hopetal“-Mitglieder übrigens nicht beeindrucken. „Jetzt erst recht!“ — da sind sich alle beim Treffen im Mirker Bahnhof einig. Vicky Schuijlenburg erinnert daran, dass allein in Deutschland sechs Millionen Menschen Flüchtlinge und deren Integration unterstützen.