An der Goerdelerstraße rollen die Bagger an
In der kommenden Woche beginnen die ersten Arbeiten für drei Häuser mit 20 Wohnungen.
Vohwinkel. Lange Zeit tat sich auf dem Gelände der vor anderthalb Jahren abgerissenen Kirche an der Goerdelerstraße wenig. Das soll sich kommende Woche ändern. Dann werden die Bagger mit den Ausschachtungsarbeiten beginnen. Geplant sind drei Häuser mit insgesamt 20 Wohnungen und einer gemeinsamen Tiefgarage mit 23 Plätzen. Ein Gebäude baut die Evangelische Kirchengemeinde Vohwinkel, zwei Häuser vermarktet der planende Architekt. Mit dem Rohbau soll im April begonnen werden. Für die komplette Umsetzung sind rund 14 Monate Bauzeit vorgesehen.
„Wir sind sehr froh, dass es nach den langen Planungen endlich losgehen kann“, sagt Baukirchmeisterin Elke Klemm. Dies sei auch ein wichtiges Signal an die Gemeindemitglieder. „Die Bauweise soll sich an der früheren Aufteilung orientieren“, erklärt der für das Projekt zuständige Presbyter Ulrich Wegemann.
Dazu gehört auch, dass Teile der alten Kirchenfenster in den Fluren eingesetzt werden. Das Haus der Gemeinde wird sieben Mietwohnungen umfassen. Sechs davon werden barrierefrei angelegt und eine große Wohnung ist für junge Familien vorgesehen. „Wir haben schon einige Anfragen von interessierten Mietern“, sagt Presbyteriumsvorsitzende Sylvia Wiederspahn. Die beiden anderen Häuser werden in Eigentumswohnungen aufgeteilt und verkauft. „Die verkehrsgünstige Lage ist sehr attraktiv“, sagt Architekt Eckhard Idelberger vom Unternehmen Sonnborner Bau Kontor. Ihn habe das Projekt von Anfang an gereizt. „Die Bewohner sind schnell im Vohwinkeler Zentrum und das begrünte Umfeld sorgt für hohe Lebensqualität“, findet Idelberger. Insgesamt investieren er und die Gemeinde rund sechs Millionen Euro in den Neubau. Die Aufgabe der Kirche Goerdelerstraße hatte finanzielle Gründe. Durch die stetig sinkende Zahl der Mitglieder konnte die Gemeinde Vohwinkel zwei Gotteshäuser langfristig nicht mehr tragen. Außerdem war der Sanierungsaufwand für die 50 Jahre alte Kirche zu hoch.
Trotzdem ist die Entwicklung für viele Menschen im Stadtteil nach wie vor schmerzhaft. Die 17-jährige Anika war etwa fest mit der Kirche verbunden. „Der Abriss ist wirklich schade“, findet die Schülerin des angrenzenden Gymnasiums. „Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir hier noch unseren Abitur-Gottesdienst feiern können“, ergänzt ihre gleichaltrige Mitschülerin Sarah. Einen Gemeindestandort wird es aber im Rahmen des Neubaus nicht geben. „Das können wir personell und finanziell nicht leisten“, stellt Sylvia Wiederspahn klar. Offen ist noch, wie und wann es mit den anderen Bauprojekten der Gemeinde weitergeht. Unter anderem sollen noch die Kirche und das Gemeindezentrum am Bremkamp vermarktet werden.