Wuppertal An Martin Gauger soll eine Tafel erinnern

Brücke am Gericht ist nach dem Juristen benannt, der den Eid auf Hitler verweigerte.

Foto: Gedenkuch Wuppertal

Wuppertal. Die Erinnerung an den Wuppertaler Pazifisten Martin Gauger soll auf einer kleinen Tafel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das erklärte die Stadt auf Nachfrage der WZ: „Es wird eine Tafel geben“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Eberhard Illner, Direktor des Historischen Zentrums, habe bereits einen Text verfasst, derzeit werde noch ein Foto gesucht, das sich für eine solche Tafel eigne.

Auf einen Bürgerantrag des Vereins zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal hin beschloss die Bezirksvertretung Elberfeld im Februar, eine Brücke zur Gerichtsinsel nach dem Juristen und Widerständler Martin Gauger zu benennen. Weil sich dann nicht viel tat, fragten die Grünen im Rat nach, erhielten aber zunächst keine Antwort.

Denn offenbar war man sich nicht einig über die praktischen Folgen. Die Stadt vertrat die Ansicht, es sei kein Straßenschild nötig, weil an der Brücke niemand wohne und keine Firma oder Einrichtung ansässig sei. Das sahen die Bezirksvertreter anders. Laut Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) wollte das Gremium daher das Straßenschild bezahlen. Doch Dezernent Matthias Nocke stoppte die Politiker: Die Verwaltung wolle für ein Schild sorgen.

Das wird nun kein Straßenschild, sondern eine Tafel. „Darauf kann man ja viel mehr Informationen unterbringen“, erklärt Martina Eckermann. Wo genau die Tafel angebracht werde, müsse mit den Stadtwerken geklärt werden, denen das Gelände an der Schwebebahnhaltestelle gehöre. Dann soll es auch eine würdige Einweihung geben.

Martin Gauger (1905-1941) war der einzige Jurist in Deutschland, der den Treueeid auf Adolf Hilter verweigerte. Er war Pazifist und wollte sich selbst töten, als er 1940 einberufen wurde. Er floh in die Niederlande, wurde bei einem Rückkehrversuch verhaftet und in Pirna vergast. Nach ihm ist ein Preis benannt, den der Bund der Richter und Staatsanwälte in NRW alle zwei Jahre an Schülerprojekte zum Thema Menschenrechte verleiht.