Andrés Godoy: Einarmiger Gitarrist motiviert und inspiriert
Andrés Godoy überzeugt seine Zuhörer bei alpha e.V. mit Worten und seiner Musik.
Wuppertal. Das Unmögliche scheint Realität zu werden, wenn Andrés Godoy musiziert. Der einarmige Gitarrist aus Chile gab seine Erfahrungen, seine Energie und seine Kraft in einem Workshop von alpha e.V. weiter. Übersetzt wurde er dabei von dem Gitarristen Thomas Rische, der fließend Spanisch spricht.
„Im vergangenen Jahr waren die Menschen ebenso begeistert wie heute. Es ist einfach faszinierend, wie Andrés Godoy selbst in sich gekehrte Menschen bewegen kann. Andrés ist ein Geschenk“, sagt Thomas Becker, Leiter von alpha e.V. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, psychisch kranke Menschen im Rahmen eines teilstationären Angebotes aufzufangen. Seit nunmehr 20 Jahren werden Menschen durch Anleitung des Fachpersonals, wie etwa Sozialarbeitern, Hauswirtschaftskräften oder Ergotherapeuten, davor bewahrt, isoliert zu werden. In verschiedenen Gruppen werden sie entsprechend ihrer Neigungen gefördert.
„Tretet mit mir in den Tempel ein“, sagt Andrés Godoy und bittet seine Zuhörer, ihn mit Rhythmusinstrumenten wie Congas, Maracas oder Shaker zu begleiten. Zu den sanften Gitarrenklängen des 59-jährigen Südamerikaners — er spielt mit der „TaTap-Spieltechnik“, bei der die Fingerkuppen die Saiten berühren — gelingt es scheinbar spielerisch, die Stimmen und Instrumente zu integrieren. Die Magie der Musik entfaltet sich und das Motto des Workshops „Das Unmögliche möglich machen“ wird zur Realität. „Die Menschen öffnen sich, wenn sie jemanden vor sich spüren, der aufrichtig ist. Ich glaube, dass es einen grundsätzlichen Verlust von Vertrauen gibt — in die Welt und in sich selbst“, sagt Godoy.
„Über die Musik in Kontakt zu kommen, ist sehr schön und es ermuntert zum Träumen“, findet etwa Klara Kaib. Lutgera Menting fühlt sich inspiriert, nach vielen Jahren wieder zur Gitarre zu greifen. Und auch Britta Wieck fühlt, dass Andrés Godoy seine Erfahrungen teilen möchte: „Er kann sich in unsere Seelen hinein versetzen und erreicht uns, wo andere oft nicht zu uns durchdringen.“ Dass diese Workshops auch für den Musiker und studierten Psychologen Godoy bereichernde Erfahrungen sind, wird bei seiner herzlichen Verabschiedung der Teilnehmer deutlich. Gemeinsam mit Thomas Rische gastiert Andrés Godoy am Donnerstag, 11. April, um 20 Uhr in der Färberei, Stennert 8.