Monatsbericht Arbeitslosigkeit in Wuppertal sinkt

Wuppertal · Die Zahlen der Arbeitsagentur für Arbeit für den Monat September zeigen: Der Arbeitsmarkt nimmt leicht Fahrt auf.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Der Arbeitsmarkt im Bergischen Städtedreieck hat sich nach den Sommerferien weiter erholt, berichtet die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal in ihrem aktuellen Bericht.

Die Zahl der Arbeitsaufnahmen übersteigt die Anzahl der Arbeitslosmeldungen. Die vergleichsweise niedrige Zahl der Arbeitslosmeldungen weist darauf hin, dass die Unternehmen ihre Beschäftigten halten. Auch wenn die Arbeitslosigkeit insgesamt noch nicht auf den Stand vor der Pandemie zurückgekehrt ist, so setzt sich die strukturelle Erholung fort.

Die Zahl der in der Arbeitslosenversicherung registrierten Arbeitslosen ist bereits niedriger als vor der Pandemie. Betreute die Agentur für Arbeit vor der Pandemie im September 2019 rund 7.850 Arbeitslose, so sind es zwei Jahre später rund 150 Arbeitslose weniger.

Auf der anderen Seite haben vor allem die Jobcenter Wuppertal und Solingen noch eine deutlich höhere Anzahl an Arbeitslosen zu betreuen als vor zwei Jahren.

Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat inzwischen das Vorjahresniveau wieder erreicht. Die aktuellsten Daten weisen für den März 2021 227.657 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse aus. Das sind im Vergleich zum Vorjahresmonat 103 Beschäftige mehr.

„So hoch war die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse (SvB) in diesem Jahrtausend noch nie in einem März. Erfreulich ist insbesondere, dass bei den SvB also bereits im März dieses Jahres das Vor-Pandemie-Beschäftigungsniveau erreicht worden ist“, verdeutlicht Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, die positive Entwicklung.

Anteil älterer Arbeitsloser gestiegen

"Die Anzahl und die Anteile älterer Arbeitsloser sind im Vergleich zu 2019 deutlich gestiegen. Dagegen liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Städtedreieck bereits unter dem Niveau des Vor-Vorjahres.

Trotz der positiven Tendenzen ist im Vergleich mit anderen NRW-Arbeitsagenturen auffällig, dass der Rückgang des Arbeitslosenbestandes im Vergleich zum Vormonat sehr gering ausfällt und sich die Arbeitskräftenachfrage deutlich unter den Vormonats- und Vorjahreswerten bewegt“, erläutert Martin Klebe die gegenläufigen Entwicklungen im Arbeitsmarktgeschehen.

Der Arbeitsmarkt in Wuppertal

In Wuppertal sind aktuell 16.821 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 452 Personen oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum September des Vorjahres sind dies 3.005 Personen (-15,2 Prozent) weniger.

Die Arbeitslosenquote beträgt 9,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 10,8 Prozent (-1,7 Prozentpunkte).

Im aktuellen Monat meldeten sich 3.002 Personen neu oder erneut arbeitslos, 3.476 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Entwicklung der Stellenangebote

Im September 2021 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 340 neue Stellen gemeldet, das sind 13 (+4,0 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 89 (+2,7 Prozent) mehr neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.275 offene Stellen. Das sind 66 mehr als im Vormonat und 346 weniger als im Vorjahresmonat.

Jugendarbeitslosigkeit

Aktuell sind 1.814 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 97 Jugendliche (-5,1 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 469 Personen (-20,5 Prozent) gesunken.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 8.245 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 919 (+12,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 91,4 Prozent (7.537 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 28.622 Personen. Das sind 356 Personen weniger als im Vormonat, und 2.938 Menschen (-9,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr.