Arbeitslosigkeit unter 10-Prozent-Marke?

Jobcenter kann zusätzlich 2,6 Millionen Euro für die Integration der Kunden einsetzen.

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Wuppertal. Mit einer Arbeitslosenquote von 10,3 Prozent im September ist die Arbeitslosigkeit in Wuppertal so gering wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Anfang 2006 lag die Quote sogar noch bei 15,9 Prozent, so Martin Klebe von der Agentur für Arbeit. Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal, hofft aber auf noch bessere Ergebnisse. Wenn alles so weiterläuft, könnte die Quote in diesem Jahr noch unter zehn Prozent rutschen. Das wäre ein Wert, wie es in richtig lange nicht gegen hat.

Ein Baustein auf diesem Weg sind 2,6 Millionen Euro, die das Jobcenter jetzt zusätzlich vom Bund erhält. Geld, das andere Jobcenter nicht ausgegeben haben.

Thomas Lenz: „Das Geld fließt vor allem in Maßnahmen, mit denen 1200 besonders arbeitsmarktnahe Kunden auf dem ersten Arbeitsmarkt untergebracht werden sollen.“ Schließlich gebe es immer noch zahlreiche offene Stellen in Wuppertal.

Und das, obwohl gerade in Wuppertal während der vergangenen zwölf Monate schon viele zuvor arbeitslose Menschen eine Beschäftigung gefunden haben. Thomas Lenz zufolge ist beispielsweise die Zahl der im Jobcenter betreuten jungen Menschen unter 25 Jahre binnen eines Jahres um rund 400 auf etwa 1230 gesunken. Auch das stellt einen Rekord dar. Insgesamt ist die Zahl der Menschen, die Hilfe vom Jobcenter erhalten, um 1500 gesunken. Zugleich sind die Ausgaben für passive Leistungen in Wuppertal so stark gesunken wie in keiner anderen NRW-Stadt: Erwartet waren 118 Millionen, wahrscheinlich landet Wuppertal aber bei 112 Millionen Euro.

Wie Sozialdezernent Stefan Kühn und Thomas Lenz erklären, gehen die nun fälligen 2,6 Millionen Euro vom Bund auch deshalb voll in Integrationsmaßnahmen, weil das Jobcenter gut eine Million Euro umschichtet, die eigentlich für Personal- und Sachkosten vergeben werden. Lenz: „Für Personal- und Sachkosten brauchen wir das Geld nicht.“

Aktuell sind in Wuppertal rund 18 200 Menschen ohne Arbeit. Das Jobcenter betreut insgesamt 46 000 Menschen in 23 760 Bedarfsgemeinschaften.

Offene Stellen gibt es laut Arbeitsagentur insbesondere bei Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung, Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. Verkehr und Logistik.