Hatzfelder Kirche: Am Sonntag vorerst letzter Gottesdienst
Pfarrer Harald Niemietz spricht von einer „Unterbrechung“.
Hatzfeld. Die Gläubigen hängen immer noch in der Schwebe: Vor mehr als einem Jahr hat die Gemeinde auf Hatzfeld ihr Ende angekündigt. Die Kirche an der Hatzfelder Straße soll geschlossen werden. Grund dafür: Sinkende Mitgliederzahlen, obwohl die Gemeinde eine vorbildhafte Jugendarbeit hat. Diese soll nun an den Alten Markt, in die Gemarker Kirche verlegt werden. Das steht zumindest fest. Morgen wird in der Hatzfelder Kirche vorerst auch der letzte reguläre Sonntagsgottesdienst gefeiert. „Wir werden dort eine Unterbrechung einlegen“, sagt der Pfarrer und Vorsitzender des Presbyteriums, Harald Niemietz (Archiv-Foto: Bartsch). Wie lang? Das stehe noch nicht fest.
Auch für das engagierte Team, das die Jugendgottesdienste organisiert, ist die Situation unbefriedigend. Gottesdienste, Konfirmandenarbeit, Jugendgruppen — das alles haben sie sich mühsam über mehrere Jahre aufgebaut. Nun heißt es: Sachen packen. „Der negative Gegenwind hat sich gelegt und wir stecken jetzt in positiven Gesprächen“, sagt Florian Kierstein (27) vom Jugendteam. Es müssen erst noch die Räumlichkeiten in Gemarke umgebaut werden. Fragen wie die Bestuhlung oder die Tontechnik seien allerdings noch nicht endgültig geklärt worden. Momentan werde das diskutiert.
„Unsere Überlegungen sind noch nicht spruchreif“, sagt Niemietz dazu. Pläne oder gar Anträge seien noch nicht raus. Der Umzug lässt auf sich warten. „Wir wissen nicht, wie lange das dauern wird.“ Die Jugendlichen bleiben bis zum fertigen Umbau weiterhin in den Räumen auf Hatzfeld. Und zwar ganz allein: Nach dem vorerst letzten Gottesdienst am Sonntag haben die Jugendlichen in der Kirche sozusagen sturmfreie Bude. Kein Pfarrer, keine Küster, keine Kirchenbesucher — vor allem aber keine Ansprechpartner vor Ort.
Nachgehakt
Die Stelle von Pfarrer Walter Lang — er wurde pensioniert — muss erst noch neu besetzt werden. „Ob das in diesem Jahr sein wird, wissen wir nicht. Die Jugendarbeit wird aber der Schwerpunkt der Stelle sein.“
Bei allen Ungewissheiten ist den Jugendlichen eines klar: „Wir wollen unbedingt weiter machen“, sagt Kierstein. Eine gewisse Frustration habe sich zwischenzeitlich breitgemacht. Trotzdem sei das Team immer noch vollständig, keiner habe aufgegeben. „Die Arbeit liegt uns zu sehr am Herzen.“