Technik Arrenberg: Eine App bringt das Viertel in die Hosentasche

Arrenberg.  · Der Verein am Arrenberg hat eine Anwendung für Smartphones entwickelt.

So sieht die Arrenberg-App aus.

Foto: Screenshot gob

Der Arrenberg hat jetzt seine eigene App. Was im ersten Moment überraschend erscheinen mag, hat einen praktischen und umweltbewussten Hintergedanken. Mit den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) und der Bergischen Universität führt der Verein „Aufbruch am Arrenberg“ ein Forschungsprojekt durch. Das Thema: nachhaltige Energie. Denn nicht zu jeder Tageszeit kommt die gleiche Art von Strom aus der Steckdose. „Strom sieht zwar immer gleich aus, funktioniert auch gleich und riecht gleich, doch die CO2 Werte sind stark von der Art des Stroms abhängig“, erklärt Pascal Biesenbach vom Verein Aufbruch am Arrenberg. Wenn viel Wind weht oder die Sonne viel scheint, kann auch viel Ökostrom erzeugt werden. Doch zu Zeiten von schlechtem Wetter muss auf andere Energiereserven zurückgegriffen werden, da in den Steckdosen immer die gleiche Spannung aufrechterhalten werden muss.

Unter dem Titel „Wuppertal spart Watt“ wurde innerhalb der App eine Energieampel für den Arrenberg entwickelt, die anzeigt, wie nachhaltig der gerade erzeugte Strom ist. Die Frage innerhalb des Forschungsprojekts war es schließlich, wie den Anwohnern die Ampel näher gebracht werden konnte. „Viele haben sich inzwischen bei Facebook abgemeldet und E-Mail-Newsletter funktionieren auch nicht, weil die Menschen darüber zu viele Informationen erhalten“, erklärt Biesenbach. Deshalb habe man sich für die „Arrenberg-App“ entschieden. Die Idee dazu ist nicht ganz neu, kam bereits vor zwei Jahren schon einmal auf, scheiterte damals aber an den Kosten. Nachdem im vergangenen Herbst die endgültige Idee einer App und der Energieampel vereint wurde, konnte sie realisiert werden.

Die App soll auch zum Dialog der Anwohner beitragen

Mit der App soll aber nicht nur angezeigt werden, zu welchen Uhrzeiten der Strom wie nachhaltig ist. Auch Veranstaltungen sollen über die Plattform angekündigt werden. „Wir wollen die Leute immer auf dem neuesten Informationsstand halten“, kündigt Biesenbach ein. Auch eine Karte mit Restaurant-Standorten solle zur Verfügung gestellt werden.

Seit Anfang April ist die App online, allerdings als sogenannte Web Applikation. Das bedeutet, sie funktioniert wie eine Website, ist allerdings als App auf dem Handy zu betrachten. Für eine App, die in den jeweiligen App-Stores zum Herunterladen bereitsteht, sei das Geld zu knapp, dennoch sei die Lösung eine zufriedenstellende. Aktuell können in der Applikation noch kleinere Fehler auftauchen. Nutzer können sich dann gerne beim Verein melden und diese ansprechen. Das sei ausdrücklich erwünscht, so Biesenbach. Ziel des Projektes sei es auch, die Leute zum Diskurs anzuregen: „Wir hoffen, dass sich Gespräche entwickeln und die Leute anfangen, über Nachhaltigkeit nachzudenken. Außerdem können sie mit Hilfe der App vielleicht ihren Energieverbrauch etwas verlagern, zum Beispiel die Waschmaschine erst anstellen, wenn die Ampel grün ist“, hofft Biesenberg.

Der Verein Aufbruch am Arrenberg hat die App mit den Jungunternehmern vom „Studio Arrenberg“ entwickelt. Das sind Studenten, die am Arrenberg wohnen und gleichzeitig auch das beste Angebot für die technische Arbeit gemacht haben. „Wir geben ihnen die Informationen für die App und sie verarbeiten sie dann weiter“, so Biesenberg.