Stadtentwicklung Ernenputsch zieht auf Metro-Gelände

Wuppertal · Entsorgungsbetrieb will im 1. Quartal 2021 von Ronsdorf nach Langerfeld umziehen.

Auf dieser Brachfläche an der Dieselstraße will die Rudolf Ernenputsch GmbH & Co.KG ihren neuen Firmensitz errichten.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Seit Jahren liegt das riesige frühere Metro-Gelände an der Dieselstraße in Langerfeld brach. Seit Anfang des Jahres hat die Wiederbelebung der 38 000 Quadratmeter großen Fläche begonnen. Die Rudolf Ernenputsch GmbH & Co.KG. plant im kommenden Jahr den Umzug von der Otto-Hahn-Straße in Ronsdorf und der Harzstraße auf Küllenhahn zum neuen Standort in Langerfeld.

Am Standort in Ronsdorf betreibt das Traditionsunternehmen Ernenputsch ein Recycling- und Baustoffzentrum auf einer Fläche von rund 15 000 Quadratmeter. Das Leistungsspektrum für Firmen und Privathaushalte umfasst Recycling, An- und Verkauf von Schrott und Metallen, Containerdienste, Transporte, Versorgung mit Baustoffen, eine Betontankstelle sowie die Vermietung von Baumaschinen. Zum Service gehören zusätzlich ein Containerdienst und ein Baustoffhandel für Kunden im Bergischen Land. Ernenputsch beschäftigt 70 Mitarbeiter, der Fuhrpark umfasst rund 40 Fahrzeuge, darunter zahlreiche Spezialfahrzeuge.

Die Nähe zur Autobahn ist ein Vorteil des neuen Standortes

„Der neue Standort in Langerfeld verfügt wie der in Ronsdorf über eine gute Verkehrsanbindung“, sagt Andreas Schmitz, Geschäftsführer des zertifizierten Entsorgungsfachbetriebs. Bis zum geplanten Umzug im ersten Quartal 2021 wartet noch eine Menge Arbeit auf den neuen Besitzer. Auf dem Metro-Gelände werden zurzeit die letzten Abrissarbeiten vorgenommen, das Gelände muss rekultiviert werden. „Die Arbeiten erledigen wir in Eigenregie und gemeinsam mit befreundeten Unternehmen“, erklärt Andreas Schmitz.

Vorbesitzer des Geländes ist eine Spedition aus Sprockhövel, die mit ihren Plänen an der Altlastenproblematik auf dem Metro-Gelände gescheitert war. Nach Informationen der WZ gehörte die Fläche zuvor einer Erbengemeinschaft, mit der die Spedition aus Sprockhövel eine juristische Auseinandersetzung führen soll.

Der Firma Ernenputsch kommt entgegen, dass Recycling und Entsorgung ihr Metier ist. Einen knapp zweistelligen Millionenbetrag investiert das Unternehmen in den neuen Standort. Dort sollen neben einem Verwaltungsgebäude zwei große überdachte Bereiche zur Lagerung von Baustoffen, Metallen und Schrott entstehen. Die Standorte Otto-Hahn-Straße und Harzstraße will das Unternehmen aufgeben, wenn für diesen Schritt die Voraussetzungen an der Dieselstraße geschaffen sind.

Wirtschaftsförderung begrüßt neue Nutzung an der Dieselstraße

Martin Lietz, bei der Wuppertaler Wirtschaftsförderung für Gewerbeflächenmanagement und Investorenbetreuung zuständig, begrüßt die Entwicklung. „Wenn Industriebrachen wie das frühere Metro-Gelände rekultiviert werden können, dann ist das auf alle Fälle besser, als auf der grünen Wiese Fläche zu verbrauchen“, sagt Martin Lietz. Wuppertal habe in dieser Hinsicht in jüngster Zeit mit der Nutzung des Vohwinkeler Rangierbahnhofs oder dem Bunker am Döppersberg und dem Heckinghauser Gaskessel positive Beispiele geliefert.

Bei der Suche nach Gewerbeflächen tut sich die Stadt Wuppertal bekanntlich schwer. Der Plan, 180 Hektar an neuen Gewerbeflächen im Stadtgebiet auszuweisen, erweist sich aufgrund der Topographie der Stadt als schwer umsetzbar. Rolf Volmerig, Vorstand der Wirtschaftsförderung, ist zuversichtlich, dass die Lücke an der Otto-Hahn-Straße in einem bereits erschlossenen Gewerbegebiet nach dem Wegzug von Ernenputsch schnell wieder geschlossen sein wird. „Der Bedarf an Gewerbeflächen ist weiterhin groß“, so Rolf Volmerig.