Umbau Auf dem Dönberg soll ein Quartierhaus entstehen
Dönberg. · Das Gemeindezentrum soll für knapp 1,3 Millionen Euro um- und ausgebaut werden. Erste Arbeiten könnten im Herbst starten.
Die evangelische Gemeinde Dönberg will ihr in die Jahre gekommenes Gemeindezentrum sanieren und erweitern. Dazu soll das knapp 60 Jahre alte, an der Höhenstraße gleich neben der Kirche gelegene Gebäude um einen 120 Quadratmeter großen Anbau erweitert werden. In diesem Zusammenhang solle das neue Gemeindezentrum zu einem „Quartierhaus“ weiterentwickelt werden, zu einem Treffpunkt, der „Begegnungsmöglichkeiten“ für alle Dönbergerinnen und Dönberger schaffe, sagte das mit Finanz- und Baufragen betraute Mitglied des Presbyteriums, Hans-Gerd Alhaus, am Sonntag bei der Vorstellung der Pläne vor der Gemeinde.
Noch liegt die Baugenehmigung nicht vor, die Gemeindeleitung geht aber davon aus, dass das nur noch eine Frage der Zeit ist. Das künftige Quartierhaus soll barrierefrei und auch für Menschen mit Behinderungen ohne Probleme zugänglich sein. Das Gebäude soll einen neuen Eingangsbereich erhalten, davor sollen künftig Tische und Stühle aufgestellt werden können. Der zusätzliche Versammlungsraum soll großzügige Glasfronten bekommen, die auch geöffnet werden können. Die Bücherei soll im Zuge des Umbaus erweitert werden, auch der Eine-Welt-Laden soll weiterhin genutzt werden. Die Toilettenanlage soll erweitert werden, Küche und WC-Bereich sollen ihren Standort miteinander wechseln.
Erste Ausschreibungen gehen nach den Ferien raus
Derzeit gehe man davon aus, dass nach den Ferien die ersten Ausschreibungen für die Handwerker herausgehen könnten, betonte Alhaus. Ab Herbst könnten dann die ersten Arbeiten starten, vor allem im kommenden Jahr sei dann mit „Nutzungseinschränkungen“ im Gemeindezentrum zu rechnen, erklärte das Presbyteriumsmitglied. Gleichwohl solle der Betrieb weitgehend fortgeführt werden, auch wenn der eine oder andere Raum dann „nicht genutzt werden“ könne. Bauabschluss soll im September oder Oktober 2021 sein. Für den Umbau zuständig ist das Architektenbüro Insa 4 aus Wuppertal.
Soweit die durchaus ambitionierten Pläne, sind doch Baukosten von rund 1,275 Millionen Euro veranschlagt. Trotz sinkender Mitgliederzahlen und tendenziell eher zurückgehender Kirchensteuereinnahmen möchte die Gemeinde das Unterfangen gleichwohl wagen - dank einer umfangreichen Förderung. So hat die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW eine Förderung von 600 000 Euro in Aussicht gestellt. Hinzu kommen 245 000 Euro, die von der Aktion Mensch fließen. Außerdem, so Alhaus, wolle sich der Kirchenkreis mit einem Zehntel der Bausumme an den Kosten beteiligen.
Bleibt noch die Frage, wie hoch der Eigenanteil der Gemeinde ausfällt – die denn auch prompt eine Zuhörerin stellte. Der Vorsitzende des Presbyteriums, Hans-Joachim Lüppken, konnte da keine eindeutige Summe nennen: Das hänge nicht zuletzt „von den Preissteigerungen im Baugewerbe“ ab. Geschätzte 250 000 bis 350 000 Euro dürften es nach seiner Schätzung aber schon sein. Presbyteriumsmitglied Alhaus brachte in diesem Zusammenhang noch eine weitere Geldquelle in die Diskussion: Es könnten sich auch gerne Sponsoren aus der Wirtschaft oder Privatleute beteiligen.
Dass an der Sanierung des Gemeindezentrums kein Weg vorbeiführt, machten die Vertreter des Leitungsgremiums deutlich. Aufgrund von Mängeln im Brandschutz und in der Hygiene sei der Betrieb des Objekts derzeit nur unter „Einschränkungen“ möglich, eine Sanierung unumgänglich. „Die Räume würden ohne die Baumaßnahmen geschlossen“, mahnte Alhaus. Angesichts der in Aussicht stehenden Fördermittel habe man sich nun für eine umfangreichere Variante entschieden. Und die beinhalte eben auch, das Gemeindezentrum zu einem Quartierhaus zu erweitern. Einige Gemeindemitglieder konnten sich mit dem Begriff allerdings gar nicht anfreunden – sowohl Lüppken wie auch Alhaus verwiesen aber darauf, dass dieser Titel durch den Fördermittelgeber vorgeschrieben sei.
Das Pfarrerehepaar Katrin und Jan Fragner begrüßte die Pläne. Die Eröffnung eines Quartierhauses biete die Möglichkeit, sich als „Kirche für das Volk“ zu positionieren und anderen Bevölkerungsteilen zu öffnen, betonte Katrin Fragner, die sich gemeinsam mit ihrem Ehemann die Pfarrstelle auf dem Dönberg teilt. Gatte Jan verwies darauf, dass die Angebote im Gemeindezentrum bereits jetzt an der Belastungsgrenze arbeiteten. Durch den geplanten Um- und Ausbau kämen sich die Gruppen und Kreise nicht mehr so in die Quere.