Wuppertal Auf den Spuren der Garten-Schöpfer

In der Reihe „Park des Monats“ sind am kommenden Sonntag die Barmer Anlagen an der Reihe — und die Architekten, die das prachtvolle Areal planten.

Foto: Stadtarchiv

Barmen. Ohne sie wären die Barmer Anlagen sicher nicht das, was sie heute sind: die Gartenarchitekten Joseph Clemens Weyhe, Oskar Hering, Artur Stüting und Peter Schölgen haben die heute zweitgrößte in Privatbesitz befindliche Parkanlage Deutschlands maßgeblich mitgestaltet. Auf ihre Spuren begibt sich am kommenden Sonntag, 14 Uhr, Antonia Dinnebier vom Förderverein Historische Parkanlagen und selbst Expertin für die Barmer Anlagen.

Foto: Sammlung Antonia Dinnebier

Dass von der Pracht der Anlagen auch die Öffentlichkeit profitiert, sei immer im Sinne des Barmer Verschönerungsvereins gewesen, erklärt Dinnebier. „Es ging ihnen um eine bürgerliche Öffentlichkeit.“ 1864 gegründet, schuf der Verein über Jahrzehnte die Parkflächen und sorgt sich auch heute um deren Erhaltung, wie Dinnebier betont. „Es ist interessant, was der Verein heute noch mobilisieren kann“, spricht sie dem aktuellen Vorstand und seinen Helfern ihren Dank aus. Wie professionell er agiere, sei zum Beispiel an der gelungenen Restaurierung des Ringeldenkmals oder der Dicke-Ibach-Treppe zu sehen.

Der Ausblick vom Emil-Röhrig-Platz über das Fischertal, das Artur Stüting um 1900 geplant hat, auf die Stadtlandschaft ist noch immer überwältigend.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Schon bei der Gründung vor mehr als 150 Jahren sei deutlich gewesen, dass es dem Verein nicht nur darum ging, Erholungsflächen zu schaffen, „sondern auch ganz klar ums Prestige“. So holten sich die damaligen Oberen namhafte Garten- und Landschaftsplaner, „Hochkaräter“, wie Dinnebier erzählt, nach Barmen, warben sie teilweise aus Düsseldorf ab. Die erste Planung für die unteren Anlagen etwa stammt vom königlichen Gartenbaudirektor Joseph Clemens Weyhe. (1807-1871). Oskar Hering (1814-1881), Inspektor der Königlichen Gärten in Düsseldorf, gestaltete später das Ringeltal. Peter Schölgen (1840-1924), der als Mitarbeiter Weyhes nach Barmen gekommen war, blieb und wurde Garteninspektor des Verschönerungsvereins — und das für gut fünf Jahrzehnte. Artur Stüting (1872-1927), Lehrer an der Gärtnerlehranstalt in Köstritz, war ab 1909 selbstständiger Gartenarchitekt in Barmen und für die Planung des Fischertals verantwortlich.

Foto: Sammlung Antonia Dinnebier

Wie die Architekten damals vorgingen, was von ihrer Arbeit in den Barmer Anlagen noch erhalten ist und was für Aufgaben für den Verschönerungsverein noch zu bewältigen sind, das wird Thema der gut zweistündigen Exkursion am Sonntag sein.

Einen Blick voraus wagt Dinnebier auch schon einmal. Ziel sei es, dass die Barmer Anlagen einmal als Gartendenkmal eingetragen werden — wie zum Beispiel die Hardt. Entsprechende Bemühungen hätten zuletzt auf Eis gelegen. Das Engagement solle aber wieder intensiviert werden, wie Dinnebier betont.