Wirtschaftsförderung Bergische Initiative startet auf der IAA durch
Auf der Automobilmesse ist das Netzwerk automotiveland.nrw erstmals vertreten.
Führende Automobilzulieferer aus dem Bergischen Land haben gemeinsam mit der Universität Wuppertal, dem IQZ, der IHK sowie der Bergischen Struktur- und Wirtschaftförderungsgesellschaft (BSW) im April 2019 die Initiative automotiveland.nrw an den Start gebracht. Wenige Monate später startet die Initiative durch und ist vom 10. bis 13. September am Stand des Landes Nordrhein-Westfalen auf der Internationalen Automobilmesse in Frankfurt (IAA) vertreten.
Die Automobilbranche ist mit den Entwicklungen zur E-Mobilität und zum autonomen Fahren im Umbruch. Das werden die rund 250 Unternehmen im Bergischen Land zu spüren bekommen, die unmittelbar an der Wertschöpfungskette der Automobilindustrie hängen. Etwa 30 Prozent der 800 Automotive-Zulieferer in NRW haben ihren Firmensitz in der Bergischen Region. Die Cluster-Initiative automotiveland.nrw will die Zulieferindustrie auf die Erfordernisse der zukünftigen Mobilität vorbereiten, damit auch die kleinen und mittleren Unternehmen den technologischen Wandel überstehen.
„Wir sind vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie eingeladen, uns am Landesgemeinschaftsstand zu präsentieren“, sagt Stephan A. Vogelskamp. Dass der Initiative aus dem Bergischen diese internationale Plattform geboten wird, sieht Vogelskamp als Indiz dafür, welch hoher Stellenwert dem Thema vom Land eingeräumt wird. Dass sich Wirtschaftsminister Pinkwart den Namen der Bergischen Initiative zu eigen macht und der Messestand als automotiveland.nrw firmiert, beoachtet Vogelskamp ebenfalls mit einer gewissen Genugtuung.
„Ich erwarte, dass die diesjährige IAA von Protesten und Aktionen der Klimaschützer begleitet wird“, sagt er. Der Wandel der Mobilität werde nun endlich auch bei der IAA in Frankfurt ankommen. Die Bergischen wollen auf ihre Cluster-Initiative aufmerksam machen, weitere Partnerfirmen gewinnen. „Es gibt inzwischen eine Reihe Anfragen auch aus dem Sauerland und Siegerland“, so Vogelskamp.
„Innovation ist keine Pflicht. Überleben aber auch nicht.“ Mit diesem und ähnlichen Bonmots wollen fünf Mitarbeiter der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft an den Messetagen in Broschüren und auf Flyern auf notwendige Veränderungen hinweisen. Die Krise der Automobilhersteller habe die Zulieferer erreicht. Ein Vorteil für die hiesigen Unternehmen ist, dass die meisten keine Motorenteile herstellen, die beim Wandel zum Elektromotor immer weniger Abnehmer finden werden. Das autonome Fahren führe langfristig aber zwangsläufig zu einer Abnahme der Stückzahlen.
Darauf sollen die Unternehmen vorbereitet werden. Das Netzwerk automotiveland.nrw, in das die Mitglieder zwischen 2500 Euro und 30 000 Euro pro Jahr einzahlen, soll den Austausch zwischen den Unternehmen und mit der Wissenschaft fördern. Tausende qualifizierter Arbeitsplätze hängen vom Wandel in den kommenden Jahren ab. „Die größte Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst, es ist das Handeln mit der Logik von gestern“, heißt es auf einem weiteren Flugblatt.