Ausstellung zeigt Baudenkmäler der Nachkriegszeit Wuppertaler Wahrzeichen füllen Sparkasse aus
Wuppertal · In den Schaukästen der Sparkasse am Werth sind Wahrzeichen aus Wuppertal zu sehen.
Die Schaukästen der Sparkasse am Werth zeigen sonst eher Immobilienangebote. In den nächsten zwei Monaten sieht es hier deutlich bunter und geschichtsbewusster aus. Statt Einfamilienhäusern hängen Plakate mit Wuppertaler Wahrzeichen aus. Zum Beispiel vom Gaskessel in Heckinghausen – unter der Überschrift „Eine runde Sache“. Das kann man auch von der Ausstellung „Zwischen Utopia und Moderne“ sagen, die sich drinnen im Sparkassenraum fortsetzt. Für den Bergischen Geschichtsverein haben Maximilian Berkel und Dr. Folke Obermark-Stiller eine Schau mit Baudenkmälern der Nachkriegszeit zusammengestellt. Ihr Konzept geht auf die Tatsache zurück, dass Wuppertal rund 4 500 Denkmäler vorweisen kann. In NRW hat nur Köln eine höhere Denkmaldichte.
„Zwischen Utopia und Moderne“ ist die erste BGV-Ausstellung in der Barmer Sparkassenfiliale. Etwas Besonderes ist sie für Wolfgang Jarisch, Regionalleiter der Stadtsparkasse, weil sie den vorhandenen Raum maximal ausnutzt. Nach den Schaukästen laden die Plakate im Eingangsbereich zum Betrachten ein. Daran schließt sich eine Ausstellungsfläche am sogenannten „Marktplatz“, dem hinteren Bereich des Filialraums, an.
Schwimmoper, Schauspielhaus, Glanzstoff-Gebäude – die Aufnahmen stammen von verschiedenen Fotografen. Die Aufträge seien bewusst an lokale Künstler wie Andreas Komotzki gegangen, sagt Berkel. Als Unterstützung in Corona-Zeiten war auch die Zusammenarbeit mit einer Druckerei vor Ort gedacht.
Die analoge Ausstellung öffnet sich gleichzeitig hin zu digitalen Wissensquellen. Auf jedem Plakat finden sich jeweils zwei QR-Codes. Einmal kurz das Telefon davorhalten, und der Handybesitzer hat Zugang zur BGV-Website, die zusätzliche Informationen zu den Baudenkmälern bietet. In einem zweiten Schritt, so Berkel, werde der Verein noch Fakten zu den Architekten online stellen.
Dazu kommt der Link zur „Biparcours“-App – einem Bildungsangebot, das das NRW-Schulministerium gemeinsam mit den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen entwickelt hat. Diese App lockt nicht bloß mit Info-Texten, sondern lädt auch Jung und Alt zum Stadtrundgang entlang der Denkmäler ein. Wer dem Biparcours folgt, den erwarten weiterführende Fragen und kleine „Erkundungsaufträge“.
Bewegte Bilder kommen in der Ausstellung ebenfalls nicht zu kurz. Dafür haben Geschichtsstudenten der Bergischen Universität gesorgt, die die beiden Kuratoren auf Denkmalsuche durch die Stadt geschickt haben. Auf der Videoleinwand können sich Besucher über Sehenswürdigkeiten informieren lassen, an denen oft genug achtlos vorübergegangen wird – vom Märchenbrunnen im Zooviertel bis zum Helene-Stöcker-Denkmal vor der Elberfelder VHS.
Die Plakatausstellung „Zwischen Utopia und Moderne“ist noch bis Ende April in der Stadtsparkasse am Werth gegenüber des Rathauses Barmen zu sehen sein. Es gelten die Öffnungszeiten der Filiale.