Babyboom und Hochzeitsflaute? Wie viele Wuppertaler sich trotz Corona-Zeit getraut haben
Wuppertal · Besonders wenige Paare sind in den letzten Jahren vor den Altar getreten. Dafür kamen besonders viele Babys zu Welt. Beides gilt bundesweit. Doch Wuppertal erlebte nahezu einen Babyboom.
Als Corona ausgebrochen ist, gingen fast überall Tore und Türen zu. Auch die Kirchen und Standesämter gehörten dazu. Das Statistische Bundesamt hat zu den Geburtenraten und den Eheschließungen Zahlen veröffentlicht, die in den Jahren der Pandemie, vor allem aber 2021, starke Veränderungen aufweisen. So ist Letzteres auf einen Tiefstand gerutscht, Ersteres erwies sich als erfolgreicher. Auch Wuppertal findet sich teilweise im bundesweiten Trend wieder.
Eheschließungen
Im Jahr 2019 heirateten in Deutschland 416.324 Paare. Ein Jahr später, im ersten Jahr der Pandemie, gaben sich nur noch 373.304 das Ja-Wort. Dies bedeutet einen Einbruch von 10,3 Prozent. Das Einbrechen der Trauungen setzte sich in 2021 fort. In diesem Jahr wurden nur noch 357.800 (-4,2 Prozent) Menschen getraut. In Wuppertal lässt sich Ähnliches erkennen: 2019 heirateten 1.568 Paare, 2020 nur noch 1.311 (-12,4 Prozent). Im Jahr 2021 verzeichnet Wuppertal jedoch, entgegen der bundesweiten Tendenz, einen Aufwärtstrend. 2021 nahm die Zahl der Eheschließungen mit 1.373 (+4,7 Prozent) wieder zu.
Geburten
Was die Zahl der Geburten betrifft, reiht sich Wuppertal auch nicht nahtlos in den deutschlandweiten Trend ein:
Geburten Deutschland
2019: 778.090
2020: 773.144 (-0,6 %)
2021: 795.517 (+2,9 %)
Geburten Wuppertal
2019: 3.271
2020: 3.288 (+0,5 %)
2021: 3.559 (+8,2 %)
Die Geburten sind in Wuppertal im Vergleich zu ganz Deutschland also noch einmal deutlich höher. Mit einem Plus von über 8 Prozent ist Wuppertal in Sachen Nachwuchs gut dabei. Zur Verdeutlichung: Die Zahl der Geburten in Wuppertal 2015 lag bei gerade einmal 2.811. Das bedeutet einen Zuwachs von 26,6 Prozent im zweiten Pandemie-Jahr 2021.
Über den Hintergrund der Zahlen macht das Statistische Bundesamt keine Aussagen; darüber lassen sich also nur Vermutungen anstellen. Wie sich oben zeigt, brachte die Corona-Pandemie einige Höhen und Tiefen mit sich. Das nahezu vollständige Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens, der Umstand des Zu-Hause-Bleibens, kann wiederum der Grund der Zunahme an Geburten und des Absinkens an Vermählungen sein. Gerade die Heiratswilligen hatte kaum eine Wahl: Die Standesämter waren über lange Zeit hinweg geschlossen, wurden sie doch geöffnet, so war die Teilnehmerzahl stark begrenzt. Und einige von den Paaren werden sich wohl für solch ein schönes Ereignis eine größere Zuschauerschaft gewünscht haben.