Bahn gelobt Besserung im zweiten Anlauf

Christian Sasse organisiert die Kommunikation bei der Vollsperrung.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Christian Sasse hat bei der Bahn eine Aufgabe übernommen, um die ihn kurz vor den Sommerferien kaum jemand beneiden dürfte. Wie schon bei der Vollsperrung der Bahn in den Osterferien, als Wuppertal komplett vom Netz genommen wurde, ist er bei der Sperrung in den Sommerferien (Sonntag, 16. Juli, 22 Uhr, bis Mittwoch, 30. August, 4 Uhr) für die Kommunikation rund um den Schienenersatzverkehr der Bahn zuständig.

Herbe Kritik hagelte es vor Ostern, denn an vielen Stellen hakte es vor allem an den ersten Tagen gewaltig. „Wir haben auf der Grundlage von Kundenbefragungen und Angaben des Verkehrsverbunds Rhein Ruhr eine 26-Punkte-Liste erstellt. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es in den Sommerferien besser läuft“, sagt Christian Sasse. Verbesserungen soll es nicht nur bei der Zahl der Busse, sondern vor allem auch durch mehr Mitarbeiter der Bahn vor Ort geben.

Dirk Pohlmann, Pressesprecher NRW, bittet die Fahrgäste um Verständnis. „Das Projekt, eine Großstadt wie Wuppertal vom Netz abzukoppeln, ist einmalig. Das haben wir in dieser Größenordnung noch nicht gehabt“, so Pohlmann. Der radikale Schritt einer Vollsperrung sei wegen der Tallage Wuppertals erforderlich gewesen. „Es gibt keine Möglichkeit, die Stadt zu umfahren.“

Christian Sasse kündigt an, dass die Hinweise zum Schienenersatzverkehr besonders am Bahnhof Oberbarmen und am Hauptbahnhof verstärkt werden. „Wenn es dort läuft, dann ist die Hälfte geschafft.“ Am ersten Tag der Sperrung in den Osterferien habe er eine böse Überraschung erlebt. „Alle Hinweisschilder, die nicht im Bahnhof hingen, wurden in der ersten Nacht abmontiert“. Das soll nicht wieder passieren. Für die ersten Tage der Sperrung verspricht Christian Sasse zudem mehr Bahn-Personal als Lotsen an den Bahnhöfen.

Mehr Busse, der Einsatz von Gelenkbussen, besser geschulte Busfahrer — das alles und viel mehr verspricht die Bahn für die zweite Vollsperrung des Wuppertaler Hauptbahnhofs. Einen großen Vorteil gibt es im Vergleich zu den Osterferien: Am 10. Juli wird die Teilsperrung der B 7 aufgehoben. Dirk Pohlmann geht von einer Zeitersparnis von bis zu zehn Minuten zwischen Vohwinkel und Oberbarmen aus.

Dirk Pohlmann, Sprecher der Bahn

Mit Beginn der Sommerferien werden auch verstärkt Urlauber mit der Bahn reisen. Dirk Pohlmann empfiehlt Reisenden, die in Richtung Berlin unterwegs sind, von Oberbarmen in Richtung Hamm zu fahren. In Richtung Hamburg bietet sich eine Verbindung von Oberbarmen über Dortmund an. Reisende in Richtung Süden oder Westen sollten über Düsseldorf, Köln starten. „Allen Urlaubern kann man nur empfehlen, ein Zeitpolster einzubauen. Die Zeitangaben für den Schienenersatzverkehr werden nicht in allen Fällen eingehalten werden können. Alle, die auf einen Anschluss angewiesen sind, sollten das berücksichtigen“, sagt Dirk Pohlmann. Christian Sasse plant, an den Tagen vor der Sperrung alle Bahnhöfe und Umsteigebahnhöfe abzufahren. An der Ausschilderung soll es nicht mangeln. Wobei es vor Ostern Fälle gegeben haben soll, an denen vereinzelte Fahrgäste ratlos am Wuppertaler Hauptbahnhof standen und nicht verstehen konnten, warum keine Züge fuhren.