Mirke. Bahnhof Mirke: Die Sanierung beginnt

Mirke. · Utopiastadt sucht für die nächsten Samstage noch freiwillige Helfer.

„Wir bauen Utopiastadt!“ ist das Motto ab Samstag: Dann beginnen die Sanierungsarbeiten im Bahnhof Mirke.

Foto: Wolf Sondermann

Dass der Bahnhof Mirke saniert werden muss, steht schon lange fest. Dass er saniert wird, auch. Doch das „Wann?“ blieb die große Frage. Jetzt kann David J. Becher, Vorstandsvorsitzender des Vereins Utopiastadt, aber endlich verkünden: „Es geht los.“ Am Samstag beginnen die konkreten Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bau an der Nordbahntrasse. „Im laufenden Betrieb wird saniert“, erklärt Becher. Dafür sucht Utopiastadt noch Helfer.

Start ist im Westflügel, wo zunächst die Baustelle eingerichtet wird. Unter anderem muss die baufällige Treppe angegangen werden, außerdem stehen Rückbau- sprich Abbrucharbeiten an. Nach und nach ist das gesamte Gebäude dran, so müssen zum Beispiel sämtliche Fenster aufgearbeitet werden. Bis Ende 2021 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Zum Start des Solar Decathlons, eines internationalen Bauwettbewerbs, der im September 2021 auf dem Utopiastadt Campus stattfinden wird, soll der Großteil der Arbeiten erledigt sein. „Wir wollen dann nicht noch eine Großbaustelle hier haben“, sagt Becher.

Dass es immer wieder Kritik gab, dass sich am Bahnhof so wenig baulich tue, kann er indes nicht nachvollziehen. Man müsse sehen, dass Utopiastadt 2011 mit zwei Personen und einem Netzwerk von Leuten in ein Co-Working-Büro des zum großen Teil leerstehenden Bahnhofs eingezogen war, und nun „200 Leute auf einer Fläche von insgesamt knapp 40 000 Quadratmetern die Stadt bewegen“, sagt Becher. Zudem sei es ein Förderprojekt, „das Millionen bewegt“, und mit viel Arbeit verbunden sei. Becher zählt auf, was bereits im Bahnhof passiert sei: Hutmacher, Reparaturcafé, Fahrradwerkstatt und -verleih seien nur einige Beispiele. „Und seit 3,5 Jahren sanieren Freiwillige bereits die alte Gepäckabfertigung.“

Nun habe man sich aber auch durch den „Dschungel der Förder- und Finanzierungsvorgaben gekämpft“ und könne das Hauptgebäude angehen. Federführend ist das Wuppertaler Büro insa4 rosenkaymer architekten PartG mbB. Einen Teil der Arbeiten, gut zehn Prozent, wird Utopiastadt durch Eigenleistung beisteuern. Architekt Arndt Rosenkaymer spricht schmunzelnd von einer „Muskelhypothek“. Die Freiwilligen Helfer wie eine Fremdfirma zu koordinieren, sei eine Herausforderung, mache das Projekt aber auch spannend. „Es geht um bis zu 150 Ehrenamtler.“

In dieser Woche des bürgerschaftlichen Engagaments bietet der Verein Baustellenführungen an: Donnerstag, 19. September, 8 bis 9.30 und 19 bis 20.30 Uhr; Freitag, 20. September, 16 bis 17.30 Uhr; Samstag, 21. September, 13 bis 14.30 Uhr und 16 bis 17.30 Uhr; Sonntag, 22. September, 15 bis 16.30 Uhr.

Außerdem gibt es jeden Samstag den „Utopiastadt Workout“: Ab 11 Uhr kann jeder, der bei den Sanierungsarbeiten helfen möchte vorbeikommen und mitmachen. Im Cafe Hutmacher liegen bereits Zettel aus, wo Interessenten ihre speziellen Fähigkeiten eintragen können.

Weitere Informationen gibt es aber auch per E-Mail. Unter der Adresse wird auch um Anmeldungen zu den Baustellenführungen gebeten: