Cronenberg. Zeitplan für Umzug der Webstühle steht

Cronenberg. · Bandwebermuseum öffnet am 13. Juni zum letzten Mal in der Friedrich-Bayer-Realschule.

Die Garnrollen verlassen bald ihre alte Heimat in der Realschule.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

„Das wird sicherlich spannend“, freut sich Irmhild Pesch. Die Vorsitzende des Fördervereins des Cronenberger Bandwebermuseums ist derzeit intensiv mit dem Umzug der Webstühle ins Gebäude der ehemaligen Goldzackfabrik in der Innenstadt beschäftigt. Wo das Museumvoraussichtlich im November eröffnet wird. Einen genauen Tag kann sie für den letzten Besuchstag in Cronenberg nennen: In der Friedrich-Bayer-Realschule wird am 13. Juni zum letzten Mal in die Welt der Hausweber eingeführt.

Anfang 2016 wurde erstmals über einen Umzug des Museums gesprochen – der Raumnot der Schule wegen, die ihre Klassenräume selbst braucht. Knapp drei Jahre und etliche Gespräche und Sackgassen später wurden endlich „Nägel mit Köpfen“ gemacht. Seit November 2018, so Pesch, arbeite man eng und konstruktiv mit dem Produktmanager des Gebäudemanagements Wuppertal (GMW), Klaus Lidke, der Architektin Monika Kemper und der GMW-Ingenieurin Christa Warnecke zusammen, die die Bauleitung hat.

Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die Ausschreibungen für den nötigen Umbau in diesen Tagen raus gehen, im Juni/Juli der Trockenbau in den gut 200 Quadratmetern im zweiten Stock der ehemaligen Fabrikhalle beginnt. Dort soll direkt neben dem Eingang ein Kubus eingebaut werden – neues Zuhause der Hausweberstube. Lidke: „Das wird ein 42 Quadratmeter großer Raum, mit einem Fußboden in Holzoptik.“ Ferner stehen die Reparatur der Fenster und Malerarbeiten an. Geklärt ist auch die Beleuchtungsfrage. Das Museum bekommt ein modernes Schienensystem, das die alten Shedlampen integriert.

Nach der Schließung im Juni wird in Cronenberg eingepackt, in der zweiten Augusthälfte umgezogen. Das Inventar muss aber erst mal vor Ort zwischengelagert werden. Pesch: „In der ganzen Etage, von der wir knapp ein Drittel nutzen, muss der Fußboden erneuert werden.“ Er enthält Asbest, erklärt Lidke. Die lärm- und erschütterungsintensive Entfernung des Estrichs muss beendet sein, bevor empfindliche Museumsvitrinen aufgestellt werden können. Ab Ende September/Anfang Oktober soll dann das Museum eingerichtet werden.

Verein hat mittlerweile etliche Förderungszusagen

Auch die Finanzierung, um die sich der Verein kümmert, hat große Fortschritte gemacht: Der Landschaftsverband Rheinland gibt 45 000 Euro, die Stadtsparkasse 5000, die Nettelbeck-Stiftung 10 000, mit der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung ist der Verein im Gespräch.

Das Ausstellungskonzept sieht keine 1:1-Übertragung des alten Museums vor. „Es wird richtig gut“, meint Pesch, ohne zu viel verraten zu wollen. Dazu gehört ein Video für junge Leute, das die ständige durch einen Audioguide unterstützte Führung ergänzen soll. Dazu gehört ein Rundweg, der vom Alten ins Neue führt mit Inseln wie einem Maschinenpark und einer Hutmodenschau.

„Wir freuen uns, dass wir in das zentral gelegene Goldzackgebäude kommen, das ja auch einen Weltruf hat“, sagt Pesch und verbindet damit den Wunsch, dass die Besucherzahlen wieder steigen. Die hatten unter der langen Ungewissheit über den Museumsstandort deutlich gelitten.

Bleibt noch die personelle Ausstattung, die nach wie vor „in den Sternen stehe“, so Irmhild Pesch. Und derzeit in den Händen der Ehrenamtler des Fördervereins liegt. Pesch strebt aber eine Erweiterung der Öffnungszeiten an, ist nach wie vor mit Stadt und Historischen Zentrum im Gespräch. Eine Idee könnte sein, Studierende der Universität zu gewinnen. Pesch: „Das ist sicherlich noch eine große Aufgabe, der wir uns aber stellen. Ich bin guten Mutes.“