Denkmal in Heidt „Bauhaus“-Denkmal wird saniert
Heidt · In dem Gebäude an der Waldemarstraße sollen Wohnungen entstehen. Der Besitzer will das Haus wieder in den Ursprungszustand versetzen.
Das denkmalgeschützte Friedländer Haus an der Waldemarstraße 3 wird derzeit saniert, um drei Wohnungen im Haus zukünftig als Mietwohnungen anbieten zu können. Das berichtet der neue Inhaber Peter Pescher. Ein wichtiges Anliegen sei ihm, das Wohnhaus im Bauhausstil so zu sanieren, dass der Ursprungszustand des 1927/28 gebauten Hauses möglichst genau wieder hergestellt wird.
Der Bürgerverein hat
den Denkmalschutz im Blick
„Das ist ein tolles Gebäude“, schwärmt Pescher. Er habe das Haus auch aus „Liebe zur Architektur“ gekauft und arbeite eng mit dem Denkmalschutz zusammen. Das dürfte beim Heidter Bürgerverein für Erleichterung sorgen. Denn wie der Vorsitzende Hermann-Josef Brester erklärt, sei es eine zentrale Aufgabe des Vereins, den Denkmalschutz im Blick zu haben, und so nehme man die baulichen Veränderungen am Haus aufmerksam zur Kenntnis: „Es ist ein Kleinod im Bezirk, da müssen wir ein Auge drauf halten.“
Ihm war vor kurzem aufgefallen, dass nun Arbeiten am lange leerstehenden Gebäude stattfanden und so hatte er Kontakt mit dem städtischen Denkmalschutzamt aufgenommen. Dieses habe ihm bestätigt, dass ein Torpfeiler vor dem Gebäude abgetragen und erneuert sowie eine später an das Gebäude angebaute Garage abgerissen werde. Zudem würden im Gebäude einige Wände entfernt, die nicht aus der Bauzeit stammen, und das Gartengelände sei kürzlich intensiv gerodet worden.
Eigentümer Peter Pescher sagt, auch der Garten solle möglichst nah an den Ursprungszustand gebracht werden, womit das lange durch wucherndes Grün verdeckte Gebäude wieder besser sichtbar werde. Er will außerdem die später eingebauten Kunststofffenster und drinnen die ursprüngliche Bausubstanz möglichst originalgetreu wiederherstellen.
Die früheren Besitzer hätten offensichtlich keinen großen Wert auf den Erhalt des Ursprungszustands gelegt, so Pescher. Gleichzeitig solle das Gebäude energetisch saniert werden. „Es soll die nächsten 100 Jahre gut erleben können“, sagt Pescher.
Der Bauunternehmer hatte das Haus kürzlich von dem Vorbesitzer gekauft, der mit seinem Plan, darin eine Kita zu errichten, gescheitert sei, so Pescher. Nach Informationen des Bürgervereins hätte das zu „deutliche Eingriffe in die innere und äußere Gebäudegestaltung“ erfordert, sagt Hermann-Josef Brester. Pescher plant nun, den Umbau für den Wohnbedarf bis Ende des Jahres abzuschließen.
In Wuppertal sind Häuser
im Bauhaus-Stil selten
Das 1927/28 gebaute, denkmalgeschützte Wohnhaus habe absoluten Seltenheitswert in Wuppertal, sagt Brester: Es sei eines von nur wenigen Häusern in Wuppertal, die im Bauhausstil errichtet wurden. „Da schnalzt jeder Sachverständige mit der Zunge, wenn er das Haus sieht.“
Charakteristisch seien die abgerundeten Ecken des Gebäudes und das überstehende, flache und begrünte Satteldach. Die einen Meter hohe Brüstung sei kaum zu erkennen, wenn man vor dem Gebäude stehe. „Das ist ein optischer Trick“, sagt Brester.
Der Vorsitzende des Heidter Bürgervereins bietet immer wieder Führungen durch den Bezirk an, bei denen er auch am Friedländer-Haus Station macht. Das Gebäude sei neben der früheren Villa Espenlaub an der Rudolf-Ziersch-Straße eines der wenigen im Bauhausstil errichtete Haus in Wuppertal. Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 von dem Architekten Walter Gropius in Weimar gegründet. Er gilt als einer der Mitbegründer der Modernen Architektur.
Die Stadtverwaltung führt das Haus unter der Nummer 2616 auch in der Denkmalliste Wuppertals auf und stellt eine umfangreiche Beschreibung des Gebäudes zur Verfügung. Demnach wurde das Gebäude von dem Architekten Hans Heinz Lüttgen gebaut.
Wer einen besonderen Blick auf das Haus erhaschen will, für den hat Hermann-Josef Brester noch einen Tipp: Von der Fußgängerbrücke in den Barmer Anlagen an der Oberen Lichtenplatzer Straße sei es besonders gut im Überblick zu sehen.