Bayer 04 sieht Fan-Potenzial in Wuppertal
Fußball-Bundesligist wirbt ein Jahr lang auf der Schwebebahn für „Spitzenfußball“.
Wuppertal. Gut 25 000 Besucher schauen sich regelmäßig die Heimspiele des Fußball-Bundesligisten und Champions-League-Achtelfinalisten Bayer 04 Leverkusen an. Ausverkauft heißt es bei den Werkskickern erst, wenn 30 200 Zuschauer die BayArena füllen. Damit das Stadion in der Rückrunde der Bundesliga-Saison noch besser gefüllt ist und der Verein generell noch bekannter wird, fährt der Konzern-Club derzeit eine große Werbekampagne im Bergischen Land. Dort vermuten die Leverkusener noch Zuschauerpotenzial.
Neben Plakatwänden und Zeitungsinseraten macht Bayer 04 nun auch Werbung auf einem Schwebebahn-Zug der WSW, der seit kurzem mit dem Slogan „Spitzenfußball nur 30 Kilometer Luftlinie“ beschriftet ist. Nach WZ-Informationen soll die Schwebebahn ein Jahr lang mit der Bayer 04-Werbung durchs Tal schweben — zum Unmut vieler WSV-Fans, die den Slogan als Provokation empfinden.
WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner sagt klar, was er von der Werbekampagne hält: „Die WSW sind ein Sponsor des WSV und müssen uns natürlich nicht ihre Vertriebsstrategien erklären. Aber der WSV befindet sich in der Insolvenz und rappelt sich gerade hoch. Dass es ein Bundesliga- und Champions-League-Club nötig hat, in Wuppertal Werbung zu machen, halten wir für nicht gelungen“, sagt Eichner. Er betont vor allem, dass dem WSV die Meinung seiner Fans nicht egal sein kann.
Um die Wogen zu glätten, macht er beiden Parteien einen Vorschlag: „Vielleicht können die WSW die Hälfte der Einnahmen dem WSV zukommen lassen und Bayer 04 zu einem Testspiel in guter Besetzung ins Stadion kommen.“
Bayer-Sprecher Meinolf Sprink verteidigt die Werbeaktion: „Sie ist keine Provokation, sondern soll nur eine Botschaft sein.“ Er betont das gute Verhältnis zwischen Bayer 04 und dem WSV.