Bei der 3. Tischfußball-Stadtmeisterschaft waren 80 Teams am Start

80 Teams kämpften bei der 3. Stadtmeisterschaft im Tischfußball um den Sieg.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Das Gemeindehaus der Johanneskirche ist eigentlich ein normales Pfarrzentrum. Fans des Tischfußballs aber kennen es unter dem Namen „Landesleistungszentrum Bergisch Land“, in dem Kinder und Jugendliche dreimal die Woche kostenlos kickern können. Und einmal im Jahr, wenn der Landesverband NWTFV eine Stadtmeisterschaft veranstaltet, wird den ganzen Tag lang gespielt. An der 3. Wuppertaler Stadtmeisterschaft am Samstag nahmen mehr als 80 Zweier-Teams teil — nicht nur aus der Region, sondern auch aus Hessen, Rheinland-Pfalz und sogar aus Hamburg.

Wer sonst nur in der Kneipe am Kickertisch steht, konnte Tischfußball jetzt als echte Sportart erleben. Am Morgen lieferte ein großer Hersteller 23 Turniertische aus Köln an. Nach dem Aufbau begann ab halb zwölf die Vorrunde. Noch ohne Einteilung in die Kategorien Neulinge, Amateure und Profis sowie Damen und Senioren, die bei den Endrunden wichtig wurden. Sportliche Kleidung war Pflicht, einige Teilnehmer trugen Golfhandschuhe. Andere wickelten Bänder um die Haltegriffe, um fester zupacken zu können. Schöne Tore wurden mit Bodychecks zelebriert.

Gegen halb sechs kam Turnierleiter André Stockmanns richtig ins Schwitzen, als die Computer-Software abstürzte. Keine Spieltabellen mehr auf Bildschirmen und Leinwand. Ausgerechnet eine halbe Stunde vor Beginn der Endrunden mit den 24 besten Teams. Namen und Ergebnisse wurden handschriftlich notiert. Die Spieler selbst blieben gelassen. Und zum Finalbeginn liefen die Computer wieder.

Starke Nerven gehören zum Tischfußball dazu. „Das ist ein mentaler Sport“, sagte Dirk Heinemann aus Köln. „Mich fasziniert, dass man spüren kann, was der Gegner denkt.“ Mit dieser Gabe können manche nicht nur drei Gewinnsätze, sondern auch noch einen Hattrick machen. Der Koblenzer Benjamin Struth etwa erspielte drei Tore aus der Torwartposition heraus. Da war selbst seine Teampartnerin Jessica Bechtel, amtierende deutsche Meisterin im Damen-Doppel, überrascht. „Sonst sind Frauen die guten Torhüterinnen. Die sind ruhiger und holen den Stürmer wieder runter.“ Die richtige Portion Nervenstärke führte schließlich zum Sieg. So auch die Paderbornerin Thuy Van Truong und die Niederländerin Jojanneke Jas. Sie hatten vorher noch nie zusammen gespielt und machten beim Damen-Doppel den 1. Platz.