Bei der Tattoomesse surrten die Nadeln

An der Wolkenburg informierten sich die Besucher am Wochenende über Tätowierungen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Schwarze, weiße oder bunte Tinte — Totenköpfe, Blumen, Gesichter. Der Kunst des Tätowierens sind fast keine Grenzen gesetzt. Das zeigte sich auf der nunmehr 14. Wuppertaler Tattoomesse am Samstag und Sonntag, die Horst Peter (57) von „Tattoo 4 You“ auf der Gathe mit Kollegen von „Mo’s Tattoos Solingen“ initiiert hatte. „Vor 15 Jahren war ich mit Kollegen auf kleineren Tattoomessen in Wuppertal, aber die Qualität war einfach schlecht. Deshalb haben wir die Tattoo Convention gestartet. Hier kommen nur ausgewählte Tätowierer hin, die ich persönlich einlade“, erzählt Horst.

Sogar aus Österreich, der Ukraine, Spanien und Russland sind Tätowierer angereist, um in Wuppertal ihre Werke zu präsentieren. Auf 1200 Quadratmetern in den Räumen der Börse an der Wolkenburg wurden Magazine und Fotoalben aufgestellt, Banner und Plakate mit Tattoos aufgehängt. Aus mehreren Ecken war das monotone Summen der Nadeln zu hören — denn gleich mehrere Besucher ließen sich vor Ort tätowieren. „Unser Sohn lässt sich gerade das Wappen der Maori, der Ureinwohner Neuseelands stechen“, sagt Michael Schmahl (52). Er und seine Frau Angela Wigge (51) sind für Tattoos offen, auch wenn sie selbst keine haben. „Heute sind Tattoos ja gang und gäbe, aber in meinem Alter lasse ich mich trotzdem nicht mehr tätowieren“, so Schmahl.

Am Samstag und Sonntag wurden zudem Contests veranstaltet, in denen die Tätowierer ihr Können unter Beweis stellen und Auszeichnungen gewinnen konnten. Auch die Wahl der Miss Tattoo NRW fand auf der Convention statt. Zur Live-Rockmusik von Vanity Sane stöberten die Besucher in Ruhe an allen Ständen.

Tätowierer Hardy (44) aus Walsrode in der Lüneburger Heide ist fast jedes Jahr bei der Convention in Wuppertal dabei: „Es ist eine kleine und familiäre Messe. Da fällt es leichter, neue Kontakte zu knüpfen, als wenn die Besucher nicht wissen, wo sie zuerst hin sollen.“ Hardy selbst ist komplett tätowiert — für ihn ist sein Beruf in allererster Linie ein Handwerk. „Ich will ein Einhorn mit Flügeln“, scherzt eine Besucherin — grundsätzlich ist alles möglich. „Der Trend ist, dass es keine Trends mehr gibt“, sagt Hardy.