Diskussion Eltern ärgern sich über fehlende Plätze im Ganztag
Uellendahl. · Bei der Zuhör-Tour von OB Andreas Mucke in Uellendahl kam das Thema Bildung auf.
Ganztägige Betreuung und die Bebauung der Kleinen Höhe waren wichtige Themen, die Bürger beim Besuch von Oberbürgermeister Andreas Mucke in Uellendahl im Rahmen seiner Zuhör-Tour ansprachen. Auf dieser Tour besucht Mucke alle zehn Stadtbezirke. Jetzt wollte er sich im Uellendahl vor Ort ein Bild machen.
Im Evangelischen Gemeindezentrum versammelten sich Anwohner zur Fragerunde mit Andreas Mucke und trugen ihre Anliegen vor. Michael Weidner forderte zum Beispiel die Verlegung eines Kunstrasens auf dem Ascheplatz des SC Uellendahl 1997 e.V. „Der Verein hat noch etwa 130 Mitglieder”, klagt er. „Die Kinder laufen uns weg!” Um dem entgegen zu wirken, sei eine Kunstrasen-Verlegung geplant. Diese koste den Verein aber 110 000 Euro. Viel Geld, das der nicht habe. Eine Sanierung sei notwendig. „Sonst können wir in zwei bis drei Jahren dicht machen”, befürchtet Weidner.
Das Phänomen sei nicht unbekannt, so Andreas Mucke. Die Stadt bezuschusse etwa die Hälfte der Kosten – „den Rest trägt jeder Verein selbst. Sponsoren sind aber für kleinere Vereine schwer zu bekommen”, räumte er ein.
Anwohnerin Maria Schmoll freute sich über die positive Entwicklung ihres Stadtteils, dennoch fehle es an Betreuungsmöglichkeiten an Grundschulen. Dabei scheitere es oftmals nicht an finanziellen Mitteln, sondern am Platzmangel.
Das bestätigte Nina Salomon, Konrektorin der Grundschule Uellendahl. Sie berichtete: „Wir können berufstätigen Eltern kaum noch garantieren, dass ihre Kinder einen Platz in der Ganztagsbetreuung bekommen. Es gibt Wartelisten mit bis zu 40 Interessenten.” Daher hofften Schmoll und Salomon auf Lösungen – wie etwa durch einen Gebäudeanbau oder eine Erweiterung.
OB Mucke erklärte dazu: „Der Schulentwicklungsplan von 2017 sieht bauliche Erweiterungen sowie Neu- und Umbauten vor. Der Wille zum Ausbau der Offenen Ganztagsbetreuung ist da, das Grundproblem ist aber der fehlende Platz.”
Bürgerinitiative „Kleine Höhe“
fordert einen Standortvergleich
Die Bürgerinitiative „Kleine Höhe” um Gabriele Schnabel und Angelika Behr kämpft seit Jahren gegen den Bau einer forensischen Klinik. Ihre Forderung: ein offizieller Standortvergleich. Dazu sagte Mucke: „Bei Baubeschluss ging es darum, einen geeigneten Standort für eine Klinik zu finden.” Ein Forensikbau in Ronsdorf sei aber, bedingt durch die Nähe zur Autobahn und zum Gefängnis, schwierig.
Und dann nannte er ein weiteres Argument: „Wuppertal muss als Firmen- und Wohnstandort wieder attraktiver werden. Nur wenn wir weitere Gewerbeflächen erschließen und ausbauen, zieht das Firmen an.”