Tanztheater Jetzt soll sich alles nur noch um die Kunst drehen
Nach der Niederlage im Kündigungsstreit rückt der Tanz ins Zentrum. FDP fordert Vermittler.
Am Tag nach der Niederlage am Arbeitsgericht, das die Kündigung der Intendantin vom Juli für nichtig erklärt hatte und dem sofort erfolgten Widerspruch der Stadt, Gesellschafterin des Tanztheaters Pina Bausch, geht der Blick nach vorn: „Die Klägerin (Adolphe Binder, Red.) hat gesagt, jetzt steht die Kunst im Mittelpunkt. Dem ist nichts hinzuzufügen“, sagte Kulturdezernent Matthias Nocke entschieden.
Im Fokus stehen der Spielplan und die Mitarbeiter des Tanztheaters (auf und hinter der Bühne). „Ich bin bestellt worden, um nach vorne zu schauen,“ sagte auch Bettina Wagner-Bergelt, sie sei sich aber der Verletzungen in der Compagnie bewusst, die verheilen müssen, damit diese wieder zusammenwachse und positiv in die Zukunft schaue. Dabei hilft Arbeit: „Jeder weiß, warum er hier ist. Wir haben viel mit unseren Plänen zu tun“, gab sie sich kämpferisch und erntete vom Kulturdezernten und der Beiratsvorsitzenden Urslula Schulz (SPD) Lob: „Ich bin guter Hoffnung, dass wir wieder ein gutes Tanztheater bekommen.“ Dafür dankte sie dem neuen Geschäftsführungsduo und dem ganzen Team.
Gilt es doch „eines der weltweit wichtigsten künstlerischen Werke der letzten hundert Jahre“, so Bettina Milz vom Kultusministerium NRW, in die Zukunft zu führen. Ein Werk, das weltweit wie in Wuppertal seine künstlerische Heimat habe, der Welt gehöre. „Das kann nur in Zusammenarbeit erhalten bleiben.“
Dieses Werk ist in Wuppertal
und in der Welt zuhause
Der Ort dafür solle das Pina Bausch Zentrum sein. Bund und Land fördern es mit vielen Millionen Euro, machen so seinen Stellenwert deutlich. Wenn am Montag der Rat auch noch den notwendigen Durchführungsbeschluss verabschiede, werde es der erste Ort sein, der einer Choreographin gewidmet sei. Pina selbst habe gesagt, sie wolle einen Platz für den Tanz in Wuppertal schaffen. Sie fände es schade, wenn dieser nach ihr verschwinden würde
Die Wuppertaler FDP-Ratsfraktion meldete sich am Freitag mit einer Pressemitteilung zu Wort, in der sie für das weitere gerichtliche Vorgehen im Kündigungsstreit die Einsetzung eines unabhängigen Vermittlers forderte, der weiteren Schaden vermeiden solle. Ingrid Pfeiffer, kulturpolische Sprecherin der FDP im Rat:„In diesem Fall darf es nicht mehr um Schuld oder Mitschuld gehen, sondern nur um den Weg, diesen Fall mit Gesichtswahrung zu einem gütlichen und schnellen Ende zu führen.“mws