Campus Wuppertal IT-Studiengang startet im Winter
Wuppertal · Universität bietet demnächst auch Bachelor- und Masterabschlüsse im Bereich „Informationstechnologie und Medientechnologie“ an.
Die Bergische Universität bietet ab dem kommenden Wintersemester einen neuen Studiengang an, der an der Schnittstelle von Informatik, Elektrotechnik und Medientechnik angesiedelt ist: Der Studiengang Informationstechnologie und Medientechnologie (ITMT) habe einen deutlichen Praxisbezug und solle den Studierenden ein Fachwissen vermitteln, das von der Software-Entwicklung bis zur Anwendung zum Beispiel in industriellen Prozessen reicht, sagt Professor Dr.-Ing. Tobias Meisen, der das Fachgebiet Technologien und Management der Digitalen Transformation an der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik vertritt.
Angesichts der Digitalisierung und ihrer Folgen seien in Forschung und Wirtschaft immer wieder „neue Herausforderungen und kreative Lösungen“ gefragt. Genau hier wolle der neue Studiengang ansetzen, der zumindest in Nordrhein-Westfalen nach Aussage des Professors bislang einzigartig ist. „Die IT-Kompetenz wird immer wichtiger“, betont Prof. Meisen, aber auch die Fähigkeit, interdisziplinär und spartenübergreifend zu denken, gewinne immer mehr an Bedeutung. Gefragt seien „Allrounder mit einem weiten Blick“, die den Nutzen einer neuen Technologie mitdenken und sich darüber Gedanken machten, in welchem Kontext bestimmte Forschungsergebnisse sinnvoll angewandt werden können.
Der neue Studiengang soll diese Voraussetzungen erfüllen. Noch bis zum 15. Oktober sind Anmeldungen dafür möglich, Zulassungsbeschränkungen gibt es nicht. Voraussetzungen sind in der Regel eine Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Zudem sollten natürlich gute bis sehr gute Fähigkeiten in Mathematik vorliegen. Zumeist hätten die Studierenden in der Oberstufe einen Mathe-Leistungskurs absolviert, sagt Prof. Dr.-Ing. Dieter Brückmann, der das Fachgebiet Nachrichtentechnik, Bauelemente und Schaltungstechnik an der Fakultät vertritt. Um mögliche Wissenslücken in diesem Bereich zu füllen, gibt es für Neustudenten fachspezifische Mathematikkurse, die vor dem Uni-Start beginnen und auf die Vorlesungen im ersten Semester vorbereiten.
Den Bachelor-Abschluss im Studiengang ITMT kann man bereits in der dreijährigen Regelstudienzeit, den Master-Abschluss schon nach zwei Jahren erwirken. Nach dem Grundlagenstudium in den Bereichen Informatik, Elektrotechnik und Mathematik können die Studierenden zwischen drei Schwerpunkten wählen: „Information Science“ mit einer Ausrichtung unter anderem auf Methoden und Systeme zur Informationsverarbeitung, „Systems and Components“ mit einem Fokus auf elektronische und elektrotechnische Grundlagen der Informationstechnik sowie „Medientechnik“, bei der es um eine Ausrichtung auf Technologien wie 2D- und 3D-Druck, elektronisches Publizieren und Internettechnologien geht.
Der Lehrplan für den Studiengang wurde komplett überarbeitet
Zudem seien an der Fakultät zuletzt sechs neue Professuren geschaffen worden, sagt Prof. Meisen. Damit könnten die neuen Anforderungen, die die technologische Entwicklung mit sich bringe, in der Lehre aufgefangen werden. Auch der Dekan der Fakultät, Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert, verweist darauf, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse „zeitnah“ in den Lehrveranstaltungen der Uni integriert werden. Über Projekt- und Abschlussarbeiten hätten die Studierenden zudem die Möglichkeit, „in interessanten Forschungsprojekten aktiv mitzuwirken“. Und angesichts der großen Nachfrage nach IT-Fachleuten am Arbeitsmarkt haben die Uni-Absolventen dann auch glänzende Berufsaussichten.
Begriffe wie Künstliche Intelligenz (KI), Automatisches Fahren oder „Internet der Dinge“ beherrschen derzeit die öffentliche Diskussion – nicht nur in wissenschaftlichen und wirtschaftlichen, sondern auch in politischen, rechtlichen oder ethischen Fragen. Die „digitale Revolution“ steht vor der Haustür, aber wie sie in fünf oder zehn Jahren aussieht und unser Leben verändert, das weiß heute kaum jemand genau. Prof. Brückmann geht davon aus, dass in der industriellen Produktion „viele Bereiche automatisiert“ werden und elektronische Systeme vor allem Routinearbeiten übernehmen. Dass allerdings ein Roboter eins zu eins die Arbeiten eines Menschen übernehmen kann, ist derzeit (noch) nicht in Sicht.