Bergstraße: Spielplatz wird saniert

Bezirksvertretung hätte sich mehr Bürgerbeteiligung gewünscht. Die Verwaltung räumt Fehler ein.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Der Spielplatz Bergstraße über der Tiefgarage am Haus der Jugend Elberfeld wird saniert. Bereits in diesem Monat soll es losgehen. Den entsprechenden Beschluss fasste der Stadtentwicklungsausschuss am vergangenen Donnerstag. Allerdings schloss er sich der Empfehlung der Bezirksvertretung Elberfeld an. Die hatte am Tag zuvor heftige Kritik an der Verwaltung geübt. Der Vorwurf: Entgegen vorheriger Absprachen habe es keine echte Bürgerbeteiligung gegeben. Es seien nur die Jugendlichen involviert worden, weshalb Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) schon im Vorfeld von einer „Außenstelle des Hauses der Jugend“ gesprochen hatte.

Wohl wegen der zu erwartenden Diskussion war die Verwaltung in der BV-Sitzung gleich mit vier Vertretern anwesend. Und Jugendamtsleiterin Christine Roddewig-Oudnia räumte Fehler ein. Dass bei der Beteiligung zur Spielplatzplanung die Jugendlichen und vor allem die Besucher des Hauses der Jugend im Fokus standen, liege daran, dass man diese Gruppe als hauptsächliche Nutzer der Anlage erkannt habe.

Eine gemeinsame Nutzung von Kindern und Jugendlichen sei überdies schwierig. Dass allerdings auch die Kinder und Anwohner beteiligt werden sollten, sei in der Verwaltung bekannt gewesen. Warum blieben die dann aber außen vor? Roddewig-Oudnia nannte unter anderem Personalwechsel als Grund. Als der neue Spielplatzplaner ans Werk ging, war er offenbar nicht informiert worden.

Ein weiterer Punkt, der mehrfach erwähnt wurde: Zeitdruck. Finanziert wird die 320 000 Euro teure Sanierung fast komplett aus einem Förderprogramm des Landes. Bis Ende des Jahres, so der aktuelle Stand, muss sie abgeschlossen sein. Jetzt noch eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, sei kaum noch möglich. „Dann sind die Fördermittel in Gefahr“, so Roddewig-Oudnia.

Erklärungen, die viele Bezirksvertreter nicht gelten lassen wollten. Eine umfangreiche Beteiligung sei „der klare Arbeitsauftrag“ an die Verwaltung gewesen, so Thomas Kring (SPD). Dass es jetzt anders laufe, sei nicht mit einem Personalwechsel zu entschuldigen. Und dass jetzt mit dem Zeitdruck argumentiert werde, geschehe nur, um ein Projekt durchzuziehen, „bei dem man weiß, dass es Widerstand gibt“.

Auch Cemal Agir (Linke) vermisste, dass die Anwohner mitreden durften. Vitenius hatte zuvor von einem Schreiben an die BV berichtet, in dem sich Nachbarn über „johlende Jugendliche“ an der Bergstraße beschwert hatten. Klaus Lüdemann (Grüne) sprach von einem Konzept mit Mängeln.

Dass sich die BV trotzdem „zähneknirschend“ auf die Vorlage einließ, war dann zum einen doch dem Zeitdruck geschuldet. Zum anderen aber auch der Tatsache, dass Planer Oshtoud Daghighian anhand einer Präsentation darlegte, dass, auch wenn es nicht sein direkter Auftrag war, ein Teil der neuen Anlage für kleinere Kinder interessant sein dürfte.

Allerdings fügte die BV noch eine Änderung dem Beschluss bei, dem sich auch der Stadtentwicklungsausschuss anschloss. Die Verwaltung möge schnell klären, ob nicht doch noch eine Bürgerbeteiligung möglich sei, ohne die Förderung zu gefährden.