Berliner Platz: Umbau gegen Angst
Anwohner und Politiker begrüßen die geplanten Veränderungen.
Oberbarmen. Kahler Beton, triste Sitzgelegenheiten, Schmierereien und Dreck — so präsentiert sich der Berliner Platz. Ein neues Konzept soll das jetzt ändern: Geplant sind der Abriss der Unterstände und der alten Imbissbude sowie das Abholzen von Sträuchern und die Verlagerung des „sozialen Treffpunkts“. Stattdessen soll es mehr Außengastronomie und ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept für das Trafo-Häuschen geben.
Soweit in Kurzform die Ideen der Stadtverwaltung. „Ich finde das Konzept sehr gut, endlich soll hier mal was gemacht werden“, sagt Geschäftsinhaberin Isabell Hanisch. „Ich hoffe, dass die Umsetzung bald geschieht und nicht nur leere Versprechungen gegeben werden.“ Passantin Gabriele Koll stimmt zu: „Die Idee an sich ist ansprechend, man könnte den Platz dann viel besser nutzen.“ Rentner Werner Walker ist noch skeptisch: „Hoffentlich lässt sich das bei der aktuellen finanziellen Lage alles umsetzen.“
Wie Architekt Benjamin Simon vom städtischen Ressort Stadtentwicklung den Lokalpolitikern der Bezirksvertretung Oberbarmen berichtete, gibt es ein Problem zwischen Fahrradfahrern und oftmals alkoholisierten Personen, die sich am Kiosk neben dem Radweg aufhalten, wodurch beide Gruppen gefährdet seien. Daher, so der Vorschlag, soll der umstrittene Treffpunkt durch die Aufstellung von Bänken in den hinteren Bereich des Platzes verlegt werden: „Wir beabsichtigen eine Verlagerung, keine Verdrängung“, so Architekt Simon. Eine Beleuchtung für ein bald buntes Trafo-Häuschen, das neben dem ein Kiesbett angelegt werden soll, und weniger Büsche könnten aus dem Berliner Platz einen Aktionsraum statt eines Angstraums machen. Etwa 200.000 Euro würden die Maßnahmen kosten, so sie denn umgesetzt werden.
Bernd Schäckermann, Geschäftsführer des CVJM Oberbarmen, begrüßt das Konzept als „ansprechend. Man sollte aber eben auch die Menschen mitnehmen, die sich auf dem Berliner Platz aufhalten.“
Die Bezirkspolitiker sehen die Vorschläge zwiespältig: „Grundsätzlich befürworten wir die Umgestaltung“, so CDU-Sprecher Heinrich Bieringer. „Allerdings wären einige rechtliche Voraussetzungen zu klären.“ Die SPD-Politiker erhoffen sich durch die Umgestaltung eine höhere Aufenthaltsqualität.