Besucherrückgang im Zoo - Drei Fragen an Andreas Haeser-Kalthoff
Andreas Haeser-Kalthoff ist Zoo-Biologe und Geschäftsführer des Zoovereins.
Herr Haeser-Kalthoff, 2013 verzeichnete der Wuppertaler Zoo einen deutlichen Besucherrückgang im Vergleich zum Jahr 2012. 2013 kamen 521.431 Besucher in den Zoo, im Jahr davor waren es rund 90.000 mehr. Was ist denn da passiert?
Haeser-Kalthoff: Das liegt vor allem an Faktoren, die der Zoo nicht beeinflussen kann. Zunächst einmal spielt das Wetter eine wichtige Rolle. Wir haben es schon fast vergessen, aber 2013 war es bis in die Osterferien eisig kalt. Und der Sommer fiel dann durchwachsen aus. Außerdem machte es uns zu schaffen, dass die Schwebebahn immer wieder längere Baupausen eingelegt hat. Wir hatten schon Jahre des Schwebebahnausbaus, da hat sich das mit einem Rückgang von 150.000 Besuchern noch deutlicher bemerkbar gemacht. Für viele Besucher gehören die Schwebebahnfahrt und der Zoobesuch nun einmal zusammen.
Welchen Einfluss hatte das neue Konzept Grüner Zoo? Der Zoo hat sich bewusst von einigen Tierarten getrennt, um andere Gehege ausbauen zu können. Haben die Besucher dem Zoo das übel genommen?
Haeser-Kalthoff: Ich glaube nicht, dass sich unser neues Konzept negativ ausgewirkt hat. Im Gegenteil, wir erhalten von vielen Seiten große Zustimmung für die neuen Ideen. Die Umsetzung des Konzepts hatte 2013 ja auch gerade erst begonnen, und schon daher dürfte es keinen Einfluss auf die Besucherzahlen gegeben haben.
Wie sieht es im laufenden Jahr aus? Sind die Besucherzahlen wieder besser?
Haeser-Kalthoff: Ja, die Bilanz wird besser ausfallen. Wir hatten dank des schönen Frühlingswetters einen sehr guten Besuch im Frühjahr. Der Sommer war leider sehr wechselhaft, aber wer weiß, was uns der Herbst noch bringt. Längere Ausfälle der Schwebebahn gab es in diesem Jahr zum Glück bisher nicht. Zudem konnten wir die Außenanlage der Bonobos und der Wölfe eröffnen, was eigentlich schon für 2013 geplant war. Im Oktober ist die Eröffnung der Zoogastronomie vorgesehen. Langfristig hoffen wir, dass das Konzept des Grünen Zoos auch über Wuppertals Grenzen bekannt wird und Gäste anlockt. Leider sind unsere Mittel für überregionale Werbung begrenzt.