Verabschiedung Abschied von der leisen Bürgermeisterin
Bettina Brücher wird aus ihrem Amt verabschiedet. Als Stadtverordnete macht sie weiter.
Aus gesundheitlichen Gründen hatte Bettina Brücher (Grüne) im Dezember des vergangenen Jahres ihr Amt als Bürgermeisterin der Stadt Wuppertal niedergelegt. „Ich musste kürzer treten – und das war die richtige Entscheidung“, sagte sie anlässlich ihrer offiziellen Verabschiedung am Freitag im Rathaus. Als Vorsitzende des Umweltausschusses und Stadtverordnete der Grünen wird Bettina Brücher ihre Arbeit fortsetzen.
Dass sie das Amt als Bürgermeisterin mit großer Freude ausgefüllt hat und mit einem weinenden Auge an die fünf Jahre dauernde Amtszeit zurück denkt, verschwieg Bettina Brücher vor Verwandten, Freunden und Wegbegleitern nicht. „Ich bin sehr dankbar, dass ich in meiner Heimatstadt fünf Jahre dieses Amt bekleiden durfte. Das hatte ich mir nie vorstellen können.“ In dieser Zeit habe sie vor allem das vielfältige Engagement der Wuppertaler beeindruckt, sie sei tollen Menschen begegnet und habe daraus vieles gelernt. Ihre Rede anlässlich eines Benefizkonzertes in der vollbesetzten Stadthalle mit dem Sinfonieorchester im Rücken werde ihr genauso in Erinnerung bleiben wie die Geburtstagsgrüße im Namen der Stadt an einen 105-jährigen Wuppertaler.
Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) und Bürgermeister Marc Schulz (Grüne), der ihr Nachfolger im Amt ist, lobten Bettina Brücher für ihre Beharrlichkeit im Einsatz für ihre Ziele. Für den Umweltschutz, die Radfahrer oder die Städtepartnerschaften setze sie sich leise und bestimmt ein und sei ein Beispiel dafür, dass Fairness ein hohes Gut sei, sagte Andreas Mucke. „Ich möchte stellvertretend für alle Wuppertaler Dank sagen“, so Mucke.
Marc Schulz erinnerte daran, dass sich den Grünen 2014 relativ überraschend zum dritten Mal die Gelegenheit geboten hatte, einen Bürgermeisterposten zu besetzen. „Wir hatten gar keinen Kandidaten, aber im Fraktionsvorsitz war ich mir mit Anja Liebert einig, dass Bettina Brücher die Richtige ist. Davon war sie zunächst nicht überzeugt, aber wir haben recht behalten“, so Marc Schulz, der nach Irmgard Wohlert, Lorenz Bahr und Bettina Brücher der vierte Bürgermeister der Grünen im Amt ist.