Bratapfelpunsch und Hexenwein
Neben dem klassischen Glühwein gibt es viele Variationen. Die WZ hat das Angebot getestet.
Wuppertal. Er ist die wohl beliebteste Wärmequelle an kalten Tagen auf dem Weihnachtsmarkt: Glühwein. Aber wo schmeckt er am besten? Welche Kreation ist besonders gut? Die WZ hat den Test gemacht — erste Anlaufstelle ist die Pyramide vor den City-Arkaden im Herzen Elberfelds.
Beim vielfältigen Angebot ist für jeden etwas dabei „Es gibt weißen Glühwein?“ Nabila Anouri ist zunächst skeptisch. Das ändert sich nach dem ersten Schluck: „Eigentlich mag ich keinen Weißwein, aber heiß schmeckt der gut.“ Tatsächlich ist das weiße Pendant zum rot dampfenden Klassiker eine Alternative und nicht so intensiv im Geschmack wie der rote.
Johanna Blasberg ist hingegen positiv überrascht von der Kirsch-Variante. Kirschglühwein hat 8,5 statt der üblichen zehn bis elf Prozent Alkohol und ist wesentlich milder: „Sehr süß, eine echte Alternative.“
Nächster Stopp ist der Glühweinstand auf dem Von-der-Heydt-Platz. Heißer Tipp: Gleich hinter dem Stand gibt es Reibekuchen. Die schmecken gut und sorgen bei mehreren Bechern Glühwein für einen Ausgleich.
Gestärkt geht es in Testrunde zwei, Klassiker gegen Trend: Glühwein mit Schuss gegen heißen Hugo. Das Trendgetränk dieses Sommers erobert die Weihnachtsmärkte — aber nicht einmal ein Trendgetränk wagt den Versuch mit erhitztem Sekt. Stattdessen wird der Winter-Hugo mit Weißwein gemacht. „Schmeckt nicht wie Hugo, dafür aber wie heiße Zitrone. Lecker.“ Von Nabila gibt es die volle Punktzahl, Johanna ist es zu viel Zitrone und bleibt bei der Glühwein-Amaretto-Kreation, altbewährt und weihnachtlich.
Das Angebot an den Elberfelder Ständen ist ähnlich, Unterschiede gibt es aber in der Atmosphäre. „Hier kriegt man nicht so viel mit“, sagt Johanna über den geschützten Stand am Von-der-Heydt-Platz, an der Pyramide auf der Poststraße sei man näher dran am Geschehen.
Als sie durch das Tor zum mittelalterlichen Märchenmarkt auf dem Laurentiusplatz gehen, amüsieren sich Nabila und Johanna noch. Als sie mit ihren dampfenden Bechern auf Strohballen an einer knisternden Feuerstelle sitzen, steht der Favorit des Abends jedoch schnell fest. „Klarer Vorteil: Man kann sitzen, dann auch noch am Feuer. Schöner geht’s nicht“, sagt Johanna. Auch die Getränke der Hexenschänke überzeugen: Bratapfelpunsch und heißer Hexenwein.