An der Kluse in Wuppertal Brücken auf beiden Seiten des Schauspielhauses werden saniert
Elberfeld. · Beide Brücken, die links und rechts vom Schauspielhaus über die Wupper führen, müssen saniert werden. Das ist teurer als gedacht und wird auch Einfluss auf die B7 nehmen.
Nach dem jahrelangen Döppersberg-Umbau kommt das Elberfelder Zentrum weiterhin nicht ganz zur Ruhe: Bald wird es eine weitere Baustelle geben, die aber wohl nur für geringfügige Einschränkungen im Straßenverkehr sorgen wird. Die Brücken an der Kluse, die die B7 auf beiden Seiten des Schauspielhauses über die Wupper führen, werden instandgesetzt.
Das hat vor Kurzem der Verkehrsausschuss entschieden. „Es verlief alles einstimmig“, berichtet der Vorsitzende des Ausschusses, Volker Dittgen (SPD). Bei den Brückensanierungen gebe es schließlich keine zwei Meinungen: „Das muss sein, da brauchen wir nicht drumherum zu reden“, so Dittgen. Auch die Bezirksvertretung Elberfeld hat diese Entscheidung mitgetragen. Zwar kann sie bei Hauptverkehrsstraßen nur mit einer Empfehlung mitwirken, doch das wäre in diesem Fall nicht nötig gewesen, wie Elberfelds Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius erzählt: „Die Brücken müssen saniert werden, das ist unstrittig. Somit gab es in der Bezirksvertretung keine künstlichen Diskussionen“.
Die Kosten sind auf drei Millionen Euro gesteigen
Die Bemberger Brücke, die vom Döppersberg zur Kluse führt, wird voraussichtlich ab Herbst diesen Jahres weiter erneuert. Bereits in den vergangenen Jahren wurden an dieser Brücke Baumaßnahmen vorgenommen. So wurden seit 2017 die Fahrbahn, das Geländer und eine Seitenwand restauriert. Nun ist die Unterseite der Brücke an der Reihe. Durch undichte Stellen ist es hier zu Korrosionsschäden an den Stahlträgern gekommen, auch ist Beton abgeplatzt. Zur Instandsetzung wird ein Gerüst an die Brücke gehängt, von dem aus an ihrer Unterseite gearbeitet werden kann. Ein Risiko ergibt sich durch die alte Bleibeschichtung des Stahls, deren Abtragen Arbeiter und Umwelt bedrohen könnte und die deshalb in einem komplizierten Verfahren abgesaugt werden muss. Weil das angehängte Gerüst bei laufendem Verkehr die Tragfähigkeit der Brücke zu stark belasten würde, muss der Verkehr während der Arbeiten auf eine Spur begrenzt werden. Das hatte bei vorangegangenen Arbeiten immer wieder zu Rückstaus auf der B7 geführt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich an der Kluser Brücke weiter flussaufwärts. Hier wird der Verkehr nur in eine Richtung einspurig sein, jedoch erst ab Sommer 2021, wenn mit dem Umbau begonnen werden soll. Ausschuss-Vorsitzender Dittgen mutet das den Autofahrern zu: „Ich sehe da überhaupt kein Problem“, meint er in Bezug auf die veränderte Verkehrsführung. Der Umbau umfasst Erneuerungen, wie etwa die der Abdichtung oder der Übergangskonstruktion.
Stutzig macht zunächst der Anstieg der Kosten für die Renovierung der Kluser Brücke: Rund 800 000 Euro mehr als ursprünglich geplant sind nun für die Bauarbeiten vorgesehen. Das liegt daran, dass der Rat der Stadt Wuppertal bereits 2019 den Umbau beschlossen hatte, danach aber weitere Untersuchungen an der Brücke vorgenommen wurden. Dabei wurde klar, dass auch die 160 Meter langen Kammerwände erneuert werden müssen. Darüber hinaus ergab eine detailliertere Kostenberechnung einen höheren Preis. Dadurch kletterten die veranschlagten Kosten von 2,2 Millionen Euro auf etwas mehr als 3 Millionen. Ein Viertel des Geldes will die Stadt beisteuern, die restlichen rund 2,3 Millionen Euro soll das Land bezahlen. Ein entsprechender Förderantrag wurde gestellt. Dittgen dazu: „Wir brauchen so viel Geld vom Land wie möglich, sonst ist das gar nicht finanzierbar“.
Beide Brücken sollen sich Ende 2022 wieder in gutem Zustand befinden. Bis dahin muss sich ab dem kommenden Herbst auf Einschränkungen eingestellt werden. Bezirksbürgermeister Vitenius räumt ein: „Es wird stören, das ist klar, aber wir können die Brücken nicht verrosten lassen“.