Eine Seilbahn für Wuppertal Bürgerinitiative klagt gegen VRR
Grund ist, dass die WSW — im Auftrag des VRR — die Fahrgastzahlen nicht preisgeben wollten.
Wuppertal. Schon seit die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) im vergangenen Jahr erstmals konkrete Pläne für eine Seilbahn in Wuppertal vorgestellt haben, wird darüber kontrovers diskutiert. Nun spitzt sich die Lage zu: Die Bürgerinitiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ hat Klage gegen den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der auch für die Stadtwerke zuständig ist, eingereicht.
Der Grund: Auf Nachfrage der Bürgerinitative wollten die WSW keine Auskunft über genaue Fahrgastzahlen in den Linien geben, die von der Seilbahn betroffen wären. Die WSW begründeten das damit, dass diese Zahlen unter das Betriebsgeheimnis fielen. In den Augen der Bürgerinitiative seien die Stadtwerke nach dem Informationsfreiheitsgesetz aber verpflichtet, solche Informationen herauszugeben.
„Wir können nicht nachvollziehen, warum diese Zahlen unter Verschluss gehalten werden“, sagt Antonino Zeidler, Vorsitzender des von der Bürgerinitiative gegründeten Vereins. Für sie seien diese Informationen aber grundlegende Faktoren. „Wir versuchen gemeinsam mit Experten zu errechnen, ob sich eine Seilbahn in Wuppertal überhaupt lohnt“, sagt Zeidler. Laut Experten wäre die Bahn nur dann ökologisch, wenn sie zwischen 25 und 50 Prozent ausgelastet wäre. Für Wuppertal hat der Verein bisher eine Auslastung von sechs bis sieben Prozent errechnet. „Das ist natürlich vage und beruht auf Schätzungen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Mit genauen Fahrgastzahlen könne man das auch besser abschätzen.
Die Bürgerinitiative hat die Klage am 7. März beim Verwaltungsgericht eingereicht. Der VRR hat nun bis Mitte April Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und Stellung zu beziehen. Wegen des laufenden Verfahrens wollten sie sich aber aktuell noch nicht dazu äußern. Da es sich bei dem Verfahren nicht um ein Eilverfahren handelt, kann ein Ergebnis erst in etwa einem Jahr erwartet werden.
Die Bürgerinitative „Seilbahnfreies Wuppertal ist nicht der einzige Verein, der sich mit dem Thema beschäftigt. Diese Woche hat sich unter dem Namen „Pro Seilbahn“ ein Verein gegründet, der die Pläne der WSW unterstützt. Vorsitzender des Vereins ist Peter Vorsteher, Stellvertreter sind Ursula Abé und Thomas Gaffkus-Müller — alle aus dem politischen Bereich bekannt.