Busbahnhof wird 2017 zweigeteilt

Nach Öffnung der B7 werden die zentralen Haltestellen an den Wall und an die Morianstraße verlegt.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. In einem Jahr — im Sommer 2017 — soll der Verkehr wieder über die B7 fließen. Doch das heißt nicht, dass jeder Verkehr wieder problemlos durchs Tal rollt. Denn der Busbahnhof ist dann noch nicht fertig, der Busbahnhof Ohligsmühle aber schon Geschichte. Ein gutes Jahr werden Stadtwerke und Stadt mit einem weiteren Provisorium leben müssen.

Erst für 2018 ist die Eröffnung des Busbahnhofs geplant. „Ob noch im Sommer, in den Herbstferien oder erst zum Fahrplanwechsel vor Weihnachten, ist noch offen“, sagt Udo Lauersdorf, Projektleiter der Stadt am Döppersberg.

Bis dahin würden unter anderem Busbahnsteige und deren Dächer gebaut, zudem werde die Fläche als Lagerplatz, Zufahrt und Ausweichfläche benötigt, erklärt der Projektleiter: „Irgendwann braucht die Bahn die Fläche für die Entkernung nach Osten, es wird eine Phase geben, in der wir die Taxen dorthin verlegen. Wir wissen auch noch nicht, wann das FOC diese Zufahrt braucht.“

Damit fehlt den Stadtwerken von Sommer 2017 bis zur Freigabe des Busbahnhofs in 2018 ein zentraler Knotenpunkt für ihre Buslinien. Dazu wird sie vorübergehend die Elberfelder City umfunktionieren: „Wir werden auf dem Wall Richtung Neumarkt und auf der Morianstraße Richtung Brausenwerth fahren“, sagt Stadtwerkesprecher Holger Stephan. An beiden Straßen werden sich dann die Haltestellen aneinander reihen. Die dritte Funktion des Busbahnhofs Ohligsmühle als Pausengelegenheit für Fahrer wird in die Straße „Am Wunderbau“ am Gericht verlegt.

Es sei nie geplant gewesen, dass der Busbahnhof parallel zur B7-Öffnung fertig wird, betont Udo Lauersdorf. Dass die B7 nach drei Jahren wieder befahrbar wird, „war ein politisches Versprechen. Das kriegen wir auch hin“. Die Übergangszeit für die Busse sei der Preis dafür. Er übt sich in Optimismus: „Dass es mit der Ohligsmühle so gut klappt, hätte ja auch keiner gedacht.“

Bis 2018 bleibt die Situation am Wall so, wie sie ist: tagsüber nur für Busse geöffnet, Verkehr in beide Richtungen. Wie es auf lange Sicht weitergeht, ist noch offen. „Das ist Teil der Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“, sagt Stadtentwicklungs-Dezernent Frank Meyer. In einem groß angelegten Prozess entwickeln Geschäftsleute, Eigentümer, Stadtplaner und Bürger bis 2021 neue Ziele für die Elberfelder City — auch für den Wall.

„Es spricht eine Menge dafür, dass es wie heute bleibt“, findet Meyer. Aber das müsse diskutiert werden. Andere wünschten sich vielleicht mehr Verkehr, „aber dann braucht man auch Parkplätze“.

Matthias Zenker, Vorstand in der Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt IG1, sagt zur Verlegung des Busbahnhofs: „Da müssen wir jetzt durch.“ Für die Geschäftsleute sei es wichtig, dass die B7 wieder geöffnet wird. Den Wall sieht er durch aktuelle Veränderungen bereits aufgewertet. Aus Sicht der IG1 sollen Autos auch künftig nur abends über den Wall rollen. Es sei wichtig, dass die Innenstadt wieder eine Einheit werde.

Thomas Pusinelli, ebenfalls IG1-Vorstand und Juwelier, träumt — ausdrücklich nur als Einzelhändler — von einer noch weiter gehenden Beruhigung in der City: „Wenn der Wall Fußgängerzone wird, dann könnte das eine richtige Prachtmeile werden.“