Fahrradstadt Busspur auf der Wuppertaler B7 sorgt für Verwirrung

Elberfeld. · Die Stadt hat die Busspur auf der B7 in Richtung Osten verlängert. Dass die Linie auch vor Parkplätzen und Einfahrten durchgängig ist, lässt Fragen aufkommen.

Die Busspur an der B7 sorgt für Verwirrung.

Foto: Jürgen Ammann

Zwischen dem Robert-Daum-Platz und der Querung der Wupper an der Kasinostraße hat die Stadt in der vergangenen Woche eine neue Busspur angelegt. Eine Spur, die auch von Fahrradfahrern genutzt werden darf. Die neue Fahrspur ist jedoch mit einer weißen, durchgezogenen Linie markiert und wird nur auf Höhe der Zufahrt zur Alsenstraße unterbrochen. Das sorgt für Verwirrung.

Die Durchfahrt ist erlaubt,
erklärt die Stadt

Denn die Linie sorgt dafür, dass Autofahrer denken, sie dürften sie nicht kreuzen. Da habe die Stadt mal wieder geschlafen, kommentiert Jürgen Ammann, Leser der WZ. Mohammed Mezari, Student und Aushilfe bei der dort liegenden PM Tankstelle findet das sehr verwunderlich: Wenn die Kunden den Eindruck haben, sie dürfen nicht auf den Hof fahren, dann sei das „total sinnfrei“.

Dirk Lange, von der Organisationseinheit Nahverkehr der Stadt, erklärt: „Bei der Zufahrt von Straßen muss die Linie gestrichelt sein. Bei privaten Grundstücken jedoch wird das davon abhängig gemacht, wie viel Verkehr erwartet wird. Auch wenn die Linie durchgezogen ist, ist das Überqueren in diesem Fall, um die Tankstelle und die Parkplätze zu erreichen, erlaubt.“ Doch während die neue Fahrspur bei den Autofahrern für Verwirrung sorgt, stößt sie vor allem bei Fahrradfahrern mehrheitlich auf Zuspruch.

Ulrich Schmidt von der IG Fahrradstadt hält die Spur für positiv und sinnvoll, kritisiert jedoch, dass es sich lediglich um eine kleine Verlängerung der Spur handelt: „Es ist nur ein kleines Stückchen“, sagt er. Ihm fehle die Durchgängigkeit von Spuren für Radfahrer. „Ich würde mich freuen, wenn die Spur noch bis über den Döppersberg hinaus verlängert werden würde“. Auch Christoph Grothe, Vorstand von IG Fahrradstadt Wuppertal, begrüßt die Erweiterung: „Ich halte das für eine gute Möglichkeit, um mit dem Fahrrad vom Robert-Daum-Platz die Innenstadt erreichen zu können.“

Laut Dirk Lange ist langfristig geplant, diese Spur bis zur Immermannstraße zu erweitern und somit die Südstraße mit dem Fahrrad erreichbar zu machen und die B7 überqueren zu können. „Ein weiterer Verlauf einer für den Fahrradverkehr nutzbaren Spur bis zum Döppersberg ist jedoch nicht denkbar.“

Die Verlängerung der Busspur war im April und Mai im Verkehrsausschuss und Rat beschlossen worden. Die Spur ist Teil des Radverkehrskonzepts. Die Kosten liegen demnach bei 15 000 Euro.