Maskenpflicht in Schulen Stadt Wuppertal verschärft Corona-Regeln
Wuppertal · Aufgrund steigender Infektionszahlen hat die Stadt Wuppertal die Corona-Regeln drastisch geschärft. Hauptaugenmerk liegt auf privaten Feiern. Außerdem müssen Schüler wieder eine Maske tragen.
Von Sebastian Appianing
Der Krisenstab der Stadt hat aufgrund des hohen Inzidenzwertes von 37,85 eine neue Allgemeinverfügung erlassen. Diese sieht schärfere Einschränkungen im Bereich privater Feiern vor und gilt ab Dienstag, 6. Oktober, 0.00 Uhr.
Die Martinszüge und Weihnachtsmärkte wurden zunächst abgesagt. Damit entfallen vorerst auch die verkaufsoffenen Sonntage, die an die Weihnachtsmärkte gebunden sind. Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs betont die Notwendigkeit der Maßnahmen: „Wir wissen, welche Konsequenzen der Wegfall der Weihnachtsmärkte für Schausteller und den Einzelhandel hat, aber es gibt keine Alternativen. Besser wir handeln jetzt, als dass wir später wieder einen weitreichenden Lockdown haben.“ Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch: „Sollte der Inzidenzwert über fünf Tage unter 35 liegen, wird die Allgemeinverfügung aufgehoben“, stellt Slawig kurzfristige Lockerungen in Aussicht. Dann könnte auch der geplante Martinszug stattfinden. Darauf hofft auch Werner Kleine, Pastoralreferent der katholischen Citykirche Wuppertal: „Wir haben die Lage im Blick und können notfalls auch am gleichen Tag noch absagen.“
Private Feiern nur noch mit Anmeldung
Die größte Änderung betrifft die Regelungen im Bereich der privaten Feiern. Es sind nur noch Veranstaltungen mit einem geselligen Charakter, also zum Beispiel Hochzeiten, runde Geburtstage und Taufen zulässig. Dabei ist die Teilnehmerzahl auf maximal 50 Personen begrenzt. Außerdem muss ab 25 Teilnehmern eine Ausnahmeregelung bei der Stadt beantragt werden. Zudem müssen alle Teilnehmer in eine Liste eingetragen werden. Veranstalter, die Räume für Feierlichkeiten zur Verfügung stellen, müssen diese beim Ordnungsamt anmelden.
Erneute Maskenpflicht an Schulen beschlossen
Zu den weiteren Maßnahmen gehört die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht. Dies gilt laut Slawig „vorerst nur für die weiterführenden Schulen.“ Die Schüler müssen dort dauerhaft die Maske tragen. Für Grundschüler gelte die Maskentragepflicht nur von und bis zum Sitzplatz.
Auch die Besucher von Veranstaltungen müssen neue Regeln akzeptieren. Am Sitzplatz wird es jetzt die Pflicht zum Tragen der Maske geben. Laut Slawig dürfen Sport- und Kulturveranstaltungen „vorerst weiterhin mit Zuschauern stattfinden. Bisher sind in diesem Bereich keine weiteren Einschränkungen geplant.“
Marcel Hafke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP kritisiert die Verschärfungen: „Die kommunalen Corona-Regeln müssen transparent, gut begründet und minimalinvasiv sein – keines dieser Kriterien erfüllt der neue Maßnahmenkatalog der Stadtspitze.“
Bereits vor einer Woche gab es eine genehmigte Feier unter 70 bis 80 Jugendlichen, bei der die Hygiene- und Abstandsregeln dann allerdings nicht eingehalten wurden. Inzwischen gibt es unter den Teilnehmern 15 positiv getestete Personen. Sozialdezernent Stefan Kühn macht deutlich, was das für die Stadt bedeutet: „Diese Feier war und ist ein großes Infektionsrisiko.“
Ob und wie der temporäre Freizeitpark am Carnaper Platz (vom 9. bis 25. Oktober) stattfinden kann, ist bisher noch unklar. Die Stadt forderte den Veranstalter zunächst auf, sein Hygiene-Konzept erneut zu überarbeiten.