BV Barmen: Hardtufer nicht verschieben
Lokalpolitiker sind verärgert. Das Projekt verzögert sich wegen der Brändströmbrücke.
Barmen. Die Brücke Brändströmstraße liegt eigentlich gar nicht im Zuständigkeitsbereich der Bezirksvertretung Barmen. Trotzdem sorgte die Ankündigung der Verwaltung, dass der Neubau um rund 780 000 Euro teurer wird, für heftige Diskussionen im Gremium. Der Grund: Um die Mehrkosten für die Brücke zu stemmen, will die Verwaltung ein anderes Projekt verschieben — die Verschönerung des Hardtufers in Barmen.
Warum ausgerechnet das Hardtufer? Was wurde sonst noch geprüft?, fragte etwa Ilona Schäfer von den Grünen, die auch kritisierte, dass die BV die Vorlage nur zur „Entgegennahme“ erhalten habe, nicht einmal eine Empfehlung aussprechen konnte. Die, das wurde in der Sitzung deutlich, sicher mit „Nein“ erfolgt wäre. Dirk Rummel von den Linken sprach von einer „Misswirtschaft“, nicht nur von der Stadt, sondern allen Beteiligten beim Brücken-Projekt. Also auch der Bahn, die laut Stadt für einen Großteil der Kostensteigerung verantwortlich sei.
Dass man 550 000 Euro von der DB zurückfordere, sei deshalb nicht nur eine „rhetorische Floskel“ versprach Kämmerer Johannes Slawig als Vertreter des Oberbürgermeisters in der BV. „Die zahlen doch eh nie“, war daraufhin hinter vorgehaltener Hand zu hören, und auch Slawig schränkte ein, dass die Forderung der Stadt keine Garantie sei. Die Bahn habe beim Bauen Sonderrechte, so Slawig in Richtung Gremium: „Ich muss Sie darauf vorbereiten, dass das nicht erfolgreich sein könnte.“ Man werde es aber natürlich versuchen. Das Projekt Hardtufer sei indes nicht verschoben, sondern in den nächsten Haushalt eingestellt.
Das stellte die BV allerdings nicht zufrieden. Die Mittel für die Brücke sollten anderswo hergeholt werden, so Roland Rudowsky (SPD). Wobei die Stadt, so war es jedenfalls in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses zu hören, derzeit gar keine Planungskapazitäten für das Hardtufer hat. est