Elberfeld BV Elberfeld gibt 20 000 Euro für Schniewindschen Park – ohne Plan

Ostersbaum. · Die Bezirksvertretung Elberfeld hat mehr als 20 000 Euro für den Park am Osterbaum bereitgestellt. Eine Planung, was damit passieren soll, gibt es nicht.

Der Spielplatz im Schniewindschen Park soll erneuert werden. Und der Park drumherum auch. Nur ist nicht klar, was passieren soll.

Foto: Fischer, Andreas

Die Bezirksvertretung Elberfeld hat in ihrer jüngsten Sitzung 25 110 Euro für den Schniewindschen Park aus GFG-Mitteln bereitgestellt. 22 610 Euro für den Park an sich, 2500 Euro für den Spielplatz. Dass überhaupt Geld für den Schniewindschen Park eingeplant wurde, war bis kurz vor der Sitzung nicht klar. Und was gemacht werden soll, ist es bis jetzt nicht.

Die Idee, Geld aus den Mitteln in den Schniewindschen Park zu investieren, kam von der CDU in Kooperation mit den Grünen. Joachim Knorr, Fraktionsvorsitzender der CDU in der BV, sagt, aus seiner Sicht ergebe es keinen Sinn, nur den Spielplatz zu erneuern, auch der Park „sei schwer sanierungsbedürftig“.

Und generell müsse am Ostersbaum etwas geschehen. Das Geld für den Park solle ein Anfang für ein Gesamtkonzept sein. Durch die Mittel sei die Verwaltung jetzt aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln. Die BV könne dann weitere Mittel aus dem GFG-Topf für weitere Maßnahmen einbringen, so Knorr.

Ressort Grünflächen will
mit Bezirksvertretern sprechen

Die Grünen Gerta Siller und Anke Woelky sagen, sie würden sich wünschen, dass der Eingangsbereich des Parks an der Deweerthstraße besser beleuchtet sei, zudem sollten die Wege ausgebessert werden.

Annette Berendes, Ressortleiterin Grünflächen und Forsten, und Michael Kaiser, zuständig für Grün- und Freiflächen, sagen, es habe bis jetzt keine Absprache zu einem Vorhaben im Park gegeben. Sie hätten aus den Mitschriften der BV davon erfahren. „Wir sind etwas ratlos“, sagt Annette Berendes. „Mit uns hat keiner gesprochen.“ Dass der Spielplatz erneuert werden müsse, sei klar gewesen, aber der Rest des Parks sei in keinem sonderlich schlechten Zustand. Kaiser sagt, die Anlage sei „ganz in Ordnung“, es gebe Parks, die es nötiger hätten.

Auch Stadtteilakteure, die sich um den Park bemühen, wussten nichts von den Plänen. Gabriele Kamp vom Nachbarschaftsheim sagt, bei einer Stadtteilkonferenz vor Kurzem habe kein Politiker das Thema angesprochen.

CDU, Grüne und SPD hatten sich geeinigt, den Park mit auf die Liste der Förderungen zu nehmen. Ebenso wie die Ersatzpflanzung von Bäumen für fast 23 000 Euro.

Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) sagt, man habe sich vor der Sitzung geeinigt. Man habe im Konsens agieren wollen. Er habe schon beim Vorschlag, den Park aufzunehmen, vermutet, dass eigentlich noch kein Plan existiert. Jetzt betrachtet er das Vorgehen als „natürlich ärgerlich“. „Es ergibt keinen Sinn, wenn es keine entsprechenden Planungen gibt.“

Um den Konsens zu erreichen, hätten sie dem Wunsch von CDU und Grünen nachgegeben, spricht er aus Sicht der SPD. Denn für die hatte er noch als Fraktionsvorsitzender im August eine Liste mit Spielplätzen vorgelegt, die mit den Mitteln saniert werden sollten. Die Abstimmung war im August verschoben worden. Zur Abstimmung jetzt hatten CDU und Grüne den Änderungswunsch angemeldet.

Der aktuellen Liste nach gibt es 20 000 Euro für den Spielplatz an der Gathe, 2200 für den am Platz der Republik, 1800 Euro für das Areal an der Roßstraße, 8000 Euro für den Platz an der Franzenstraße und eben 2500 Euro für den Spielplatz im Schniewindschen Park. Erstmal kein Geld gibt es demnach für den Spielplatz Friedrichplatz, der soll aber in der kommenden Förderrunde bedacht werden.

Die Mittel aus dem Gemeindeförderungsgesetz (GfG) kommen jährlich, seit 2019 direkt zur Verfügung der Bezirksvertretungen. In diesem Jahr gab es fast 95 000 Euro für die BV Elberfeld. Der Schniewindsche Park wurde Anfang der 2000er Jahre mit Mitteln des Programms Soziale Stadt letztmals erneuert. Bürger hatten sich daran beteiligt, Ideen eingebracht.

Berendes und Kaiser von der Stadt sind trotz allem froh, Geld zu bekommen, mit dem sie arbeiten können. Sie möchten sich mit den Beteiligten treffen und offen diskutieren, was gewünscht und was möglich ist, und dann einen Plan erarbeiten.