Online-Umfrage Umfrage: Viele meiden aktuell die City
Nicht nur Corona sei ein Grund, auf den Besuch der City zu verzichten, sagen viele.
Der Inzidenzwert in Wuppertal ist weiterhin hoch. Die Pandemie hat die Stadt im Griff. Eigentlich wäre jetzt die Zeit für den Weihnachtseinkauf. Doch schreckt Corona die Wuppertaler ab? Wir wollten es wissen und riefen zur Online-Umfrage auf. Die Ergebnisse im Überblick:
Auf die Frage „Werden Sie in der Adventszeit Ihre Einkäufe in der Stadt machen?“ antworteten 57 Prozent mit „Nein, es ist trotz der Corona-Auflagen überall oft viel zu voll.“ Für „Ja, auf jeden Fall. Der lokale Handel muss unterstützt werden, gerade während der Pandemie.“ entschieden sich 20,2 Prozent. 22,9 Prozent der insgesamt rund 400 Teilnehmer stimmten für „Ja, aber ich werde zum Beispiel samstags die City meiden. Zu wenige halten sich an die Auflagen.“
Rene Hartung gehört zu den Lokalpatrioten. „Ja, ich versuche meine geliebte Stadt damit zu unterstützen. Für Wuppertal.“ Auch Heidemarie Storsberg bleibt Wuppertal treu: „Ich kaufe in der City ein. Es klappt ganz gut, weil ich weiß, was ich möchte. Ich besorge das dann auf dem Weg von der Arbeit nach Hause.“ Jasmin Philipp würde einkaufen - braucht sie aber nicht. „Hab schon alles fertig, hab’s halt früher erledigt“. Einkaufen ja, aber nicht zu den Stoßzeiten - so macht es Ingeborg Scharlau. „Ich habe alles morgens erledigt, wenn noch nicht so viel los ist ,ansonsten meide ich die Stadt.“
Einzelhändler hoffen
auf Besucher
Thomas Pusinelli hofft für sich und seine Kollegen auf Besucher. „Und ich freue mich als Elberfelder Einzelhändler, daß es immer noch zahlreiche Wuppertaler gibt, die eben nicht online einkaufen. Die in die Stadt gehen und offensichtlich das Angebot und die Beratung der Geschäfte dort schätzen.“
Das Einkaufserlebnis vermissen wird Sabrina Stollenwerk. „Eigentlich geht nichts über ‚nen gemütlichen Shopping-Bummel in der Adventszeit in der Stadt. Aber dieses Jahr fällt er bei mir leider definitiv auch komplett aus“, sagt sie. Sie will kein Risiko eingehen.
Auch Mirja Dahlmann wird man ganz sicher nicht in der City treffen. „Abgesehen davon, dass Weihnachtsshopping eh die Hölle ist, ist das momentan echt heikel. Wer sich opfern will und dafür in den Virenpool springen möchte, kann das ja machen, irgendwoher müssen die Corona-Hilfen ja kommen.“
Dem Gedränge ausweichen will auch Chris Braun- „Bis auf Lebensmittel wird fast alles nur noch online gekauft. Es ist oft günstiger, viel weniger zeitaufwändig, sicherer und auch bequemer“, erklärt er. „Es tut mir zwar Leid, aber das Chaos und die Schlangen und das Gedrängel vor den Läden tue ich mir nicht an.“
Für viele ist aber nicht nur Corona ein Grund, die Wuppertaler Innenstadt zu meiden. Das Angebot insgesamt wird kritisiert. „Ich suche eigentlich nur noch einen ordentlich ausgestatteten und guten Lebensmittelonlinehandel. Den Rest kauf ich schon nur noch Online“, schreibt Sascha Kemper: Seine Begründung: „Keine unverschämten Parkgebühren, kein Gedränge, ich bekomme die Ware definitiv und steh nicht vor ‚nem leeren Regal, und die Auswahl umfasst alles, was das Herz begehrt. Stadt brauch‘ ich nicht mehr, zumindest die Wuppertaler nicht. Da gibt‘s nichts attraktives mehr“, lautet sein hartes Urteil.
Auch Thomas Rossbach geht mit der City hart ins Gericht. „Wenige und unfreundliche Verkäuferinnen und Verkäufer. Hohe Parkgebühren aufgrund des Wunsches nach einer autofreien Innenstatt führen zur Onlineversorgung“, meint er. „Alles funktioniert eben nicht. Bei zu wenig Personal sind die Mitarbeiter gestresst. Das merkt der Kunde. Hohe Parkgebühren und Blitzer - das merkt der Autofahrer. Bleibt der Onlinehandel, selber schuld, das ist unsere Zeit.“ est