Bildung Schuldezernent Kühn: Wir wollen weg vom Kreidezeitalter
Erste Lieferung aus dem Digitalpakt: Tablets für Gymnasium Bayreuther Straße.
Wuppertaler Schulen dürfen sich über neue digitale Ausstattung freuen. Am Städtischen Gymnasium Bayreuther Straße wurden die ersten Tablets übergeben. Die NRW-Landesregierung hatte im Mai angekündigt, dafür Gelder zur Verfügung zu stellen; jetzt sind nach bewilligten Anträgen der Stadt erste Lieferungen aus dem Digitalpakt eingegangen. „Wir sind sehr glücklich und hatten mit so einer hohen Anzahl nicht gerechnet“, freut sich Schulleiterin Britta Jesinghaus-Eickelbaum. Die 150 bereitgestellten Geräte sollen dauerhaft an Schülerinnen und Schüler verliehen werden können, die für den Unterricht zu Hause ein eigenes Tablet brauchen. 5000 Geräte standen der Stadt insgesamt bereits zur Verfügung, sie werden nun um weitere 2700 ergänzt. Auch wird das Land weitere Mobilgeräte für das Lehrpersonal finanzieren.
Schuldezernent Stefan Kühn zeigte sich zufrieden. Mit Blick auf den europäischen Vergleich in Sachen Digitalisierung, in dem Deutschland bei Weitem nicht an der Spitze stehe, sagte er: „Das ist auch für uns etwas ganz besonderes. Wir wollen weg vom Kreidezeitalter und hin zum Digitalzeitalter.“
Auch Johannes Slawig war bei der Übergabe dabei. Der Stadtdirektor, der auch Dezernent für Informationstechnik und Digitalisierung ist, hält diesen Schritt für einen „wichtigen Beitrag dazu, dass Schule auf hohem Niveau stattfinden kann“. Gerade zur Corona-Zeit hilft die technische Ausstattung, wie Claudia Zetzsche erklärt. Die Lehrerin betont: „Das ist der Schub, den wir dringend gebraucht haben.“ Nicht nur die Zeitersparnis im Vergleich mit alten Unterrichtsmethoden, sondern auch die zusätzliche Motivation durch das professionellere Umfeld stellt sie heraus. Ein weiterer Vorteil: „Es ist nachhaltiger, weil ich vieles nicht mehr ausdrucke.“
Den Umgang mit den neuen Geräten zeigten Schulkinder der sechsten Klasse und demonstrierten den Dezernenten, wie sie ihre Hausaufgaben digital abrufen und einreichen können, wie sie mit Lehrkräften kommunizieren oder Videokonferenzen über das schulinterne Netzwerk abhalten. Auch Eltern werden hier eingebunden und können etwa ihr Kind unkompliziert krankmelden – ein Pluspunkt während der Hygienemaßnahmen.
Slawig findet zwar, dass der Anlass für die Digitalisierung nicht die Corona-Krise hätte sein müssen, unterstreicht aber gerade deshalb mit Bezug auf Stadt und Schulen: „Es ist unser gemeinsames Anliegen, dem Land deutlich zu machen, seine Anstrengungen zu verstetigen.“