WZ-Mobil Café-Terrassen kommen Wirte teuer zu stehen
Die Stadt nimmt mehr Gebühren als Köln und Düsseldorf. Eine Änderung ist nicht geplant. WZ-Mobil zum Thema ab 14 Uhr an der Herzogstraße, Ecke Neumarktstraße.
Jetzt füllen sich wieder die Tische und Stühle der Biergärten und Cafés unter freiem Himmel. Wer bei Kaffee oder Eis die Sonne und das bunte Treiben genießen will, weiß dieses Angebot zu schätzen. Die Wirte müssen dafür vergleichsweise tief in die Kasse greifen. Für die Nutzung öffentlicher Verkehrsflächen müssen sie Gebühren zahlen, und die liegen in Wuppertal nicht nur höher als in umliegenden Orten, sondern auch höher als in den Ausgeh-Hochburgen Düsseldorf und Köln (siehe Kasten).
Reinhard Behr, Leiter der Abteilung Straßennutzung bei der Stadt, kennt die Kritik. „Dabei haben wir die Gebühren seit 1996 nicht erhöht“, sagt er. Senken könne er sie nicht. Als Stadt, deren Haushalt genehmigt werde, habe Wuppertal keinen Spielraum. „Ich habe eine Million Euro Einnahmen aus Sondernutzungsgebühren. Die sind gesetzt.“ Daran habe die Außengastronomie einen großen Anteil. Reduziere er eine Gebühr, müsse er an anderer Stelle mehr Geld nehmen.
Bei Achim Brand, Chef des Café du Congo und Kreis-Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands, löst das Thema tiefes Seufzen aus. Sie hätten schon oft mit der Stadt diskutiert, unter anderem vorgeschlagen, die Gebühren auf Mai bis September zu beschränken. Aber es heiße stets, das sei nicht möglich. Den Preis pro Terrassenmeter findet er happig: „6,10 Euro! Dafür bekomme ich in Wuppertal Wohnraum. Was bekomme ich dafür? Die Gosse!“
Lisa Hiller vom Lokal Scoozi, das das ganze Jahr Tische draußen hat, würde sich Rabatte wünschen. Aber sie hat resigniert: „Ich weiß, dass ich keine Chance habe.“
Arzu Candan vom Café vom Cleff in Cronenberg erfuhr neulich, wie wenig Wirte an der Düsseldorfer Rheinpromenade zahlen und war erstaunt. Sie hat wenig Platz vor ihrem Lokal: „Da muss man erst Umsatz machen, damit es sich lohnt.“ Auch bei schlechtem Wetter sind Gebühren fällig. Sie serviert daher erst ab Mai draußen.
Andere sehen das lockerer. Karen Graeber vom Katzengold lobt den unkomplizierten Umgang mit der Stadt: „Ich rufe an und sage Bescheid.“ Ebenso Samira van Loon-Behr, Pächterin des Café Elise auf der Hardt:. „Wir sind total zufrieden.“