Caffe Mazzino: Von der Bahnhofsunterführung an den Wall

Der mobile Verkaufswagen von Mario Mazza war 17 Jahre lang eine Institution. Mittlerweile gibt es seinen Cappuccino in einem Lokal.

Foto: A. Fischer

Wuppertal. Wenn Mario Mazza sein „Caffe Mazzino“ am Wall morgens um sechs Uhr aufschließt, dann dauert es nicht lange, bis der erste Cappuccino, Espresso oder Café Crema über die Ladentheke geht. 17 Jahre lang war der Chef in der Unterführung am Bahnhof fast so etwas wie eine Institution: „Viele Busfahrer und Pendler haben sich bei mir den Kaffee geholt“, erzählt der Italiener, der jetzt seit fünf Jahren sein kleines Café am Wall 29 betreibt.

Eigentlich hatte er zunächst mobil weitermachen wollen, aber am gewünschten Standort Ohligsmühle bekam er keine Konzession. „Ich wollte aber unbedingt einen festen Platz haben, denn wenn‘s schmeckt, dann wollen die Leute ja wiederkommen.“

Wuppertals Straßencafés

So wie Livia Caruso, die schon seit Jahren ihren Kaffee bei Mario trinkt: „Ich bin viel unterwegs. Und ich sage jedem, wenn ihr mal nach Wuppertal kommt, dann müsst ihr unbedingt zu Mario gehen“, erzählt sie. „Im Mazzino ist es wie in Italien, mit einem Ambiente wie im Urlaub.“ Richtig tollen Espresso oder Latte Macchiato gebe es und Mario hätte immer gute Laune. Während ihrer Ausbildung musste sie täglich nach Düsseldorf fahren: „Und vor dem vollen Zug brauchte ich immer erst mal einen guten Kaffee.“

Und den gibt es in dem schmalen Café, das auf der rechten Seite aus einer Theke und auf der linken aus einer Platte zum Abstellen des Getränks und vier Hockern besteht, in unzähligen Ausführungen und Sorten. Die Kaffeespezialitäten werden auf Wunsch auch mit Sirup versüßt und mit laktosefreier Milch oder Sojamilch zubereitet. „Das wird immer häufiger verlangt“, weiß der Gastronom.

Livia Caruso trinkt ihren Kaffee schon seit Jahren bei Mario Mazza im Caffe Mazzino

Dazu serviert Mario Mazza italienische Süßigkeiten wie Hörnchen, Mandelkekse oder auch Cannoli, die sizilianischen Cremeröllchen. Zum Mitnehmen hat er seine Kekse in kleine Tüten abgefüllt und mit einer dicken roten Schleife zugebunden. „Warst du schon im Urlaub, Mario?“, fragt der nächste Gast und bestellt einen Latte Macchiato. „Ja, klar“, antwortet er, während er den Kaffee zubereitet. „Ich bin doch schon seit drei Wochen wieder hier.“

Jetzt will Mario Mazza sein Café noch mit einem gläsernen Vordach und einem neuen Schriftzug verschönern: „Ich muss ja auch an die Raucher denken. Die wollen ja nicht im Regen stehen.“

“ Das „Caffe Mazzino“, Wall 29, in Elberfeld, ist von montags bis samstags in der Zeit von 6 bis 18 Uhr geöffnet.