Chinesische Firmen setzen verstärkt auf Wuppertal
Rund 40 chinesische Firmen haben sich bereits hier niedergelassen.
Wuppertal. Johr Zhou ist 34 Jahre alt. Geboren wurde er in China, dann lebte und arbeitete er zehn Jahre in Düsseldorf, nun seit zwei Jahren in Wuppertal. Johr Zhou leitet das bei der Wirtschaftsförderung angesiedelte China Competence Center. In dieser Funktion hat er während der vergangenen Jahre dafür gesorgt, dass sich rund 40 chinesische Unternehmen in Wuppertal — vor allem im Technologiezentrum — niederließen. Genau das ist derzeit der Trend.
Denn wie Johr Zhou finden auch viele chinesische Unternehmen Wuppertal richtig gut. Eine Immobilie legte sich Johr Zhou hier statt in Düsseldorf zu. Ein Argument: „Ich persönlich finde die Luft hier viel besser als in Düsseldorf.“ Nun wird es ja nicht ausschließlich an der guten Luft liegen: Wie die Deutsche Bank jüngst berichtete, gab es in den vergangenen Jahren rund 20 Fälle, in denen chinesische Unternehmen Wuppertaler Firmen gekauft haben.
Dabei handelt es sich oft um kleine Unternehmen mit Finanzierungsbedarf, um ihre Ideen verwirklichen zu können. Kai Giesel und Eddy Henning von der Deutschen Bank zufolge sind das zu mehr als 90 Prozent Erfolgsgeschichten. „Dass eine chinesische Firma hier kauft, alles abbaut und in China wieder aufbaut, gibt es heute nicht mehr“, erklären sie unisono. Und sie erwarten beide, dass in diesem Jahr noch mehrere Wuppertaler Unternehmen vor der Frage stehen werden, ob sie an chinesische Investoren verkaufen wollen.
Rolf Volmerig, Chef der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, macht ohnehin ein erhöhtes Interesse ausländischer Investoren an Wuppertal aus. Wegen der besonderen industriellen Expertise in der Stadt sagt er zudem: „Wenn Chinesen in Deutschland produzieren wollen, dann bietet Wuppertal Standortvorteile.“