Feuerwehr Cronenberger Feuerwehr klagt über Platzmangel: „Wir stehen Stoßstange an Stoßstange“

Cronenberg. · Bei der Hauptversammlung stellten die Helfer ihre Probleme dar. Hinter ihnen liegt das einsatzstärkste Jahr ihrer Aufzeichnungen.

Löschzugführer Dirk Jacobs mit Lothar Mühlhoff (50 Jahre freiwilliger Dienst) und Chef Ulrich Zander (v.l.).Foto: Fischer

Foto: Fischer, Andreas

In die Hoffnung spendenden Umgebung der Nikodemuskirche hatte die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg wieder zu ihrer Jahreshauptversammlung eingeladen. Und der Einladung waren neben den Mitgliedern des Löschzuges und vielen Cronenberger Bürgern auch Wuppertals Feuerwehrchef Ulrich Zander, der für den Brandschutz zuständige Dezernent Matthias Nocke, Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé sowie die Löschzugführer der benachbarten Feuerwehren Hahnerberg und Ronsdorf gefolgt.

War im vorigen Jahr schon die absolut unbefriedigende Enge in der Wagenhalle am Standort Kemmanstraße 45 thematisiert worden, so hatte Löschzugführer Dirk Jacobs auch diesmal wenig Neues in dieser Angelegenheit zu berichten. „Wir stehen in der Wagenhalle Stoßstange an Stoßstange und können bei Einsätzen nur mit eingeklappten Außenspiegeln herausfahren“, stellt Jacobs fest. Einer der Gründe für die Enge ist das „Asyl“, das einem ausrangierten historischen Fahrzeug gewährt wird. „Wenn wir dafür einen Unterstellplatz finden würden, wäre uns schon sehr geholfen“, war Jacobs Hinweis, wobei er gleichzeitig erklärte, dass das neue Einsatzfahrzeug, das in 23 Monaten angeliefert werde,  nicht in die Halle am derzeitigen Standort passe.

Dass gerade für den in Wuppertal am südlichsten gelegenen Löschzug minutenschneller Einsatz unabdinglich ist, erklärt sich aus der peripheren Lage der Cronenberger Brandschützer, die blitzschnell am Einsatzort sein müssen, weil der Weg für andere Löschzüge ins „Dorp“ lange dauert.

„Unsere Jugendfeuerwehr, die schließlich unsere Zukunft bedeutet, ist bei uns in einem Abstellraum untergebracht und kann sich nicht wunschgemäß entfalten. Das ist auch der  Motivation nicht gerade förderlich“, vervollständigte Jacobs seine Kritik an den derzeitigen Zuständen.

Matthias Nocke, der für die Feuerwehr zuständige Dezernent, kennt die räumlichen Sorgen der Cronenberger Feuerwehr, konnte aber auch keine Patentlösung präsentieren, sondern sprach von dem unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Schulgebäude an der Berghauser Straße, das standortmäßig sehr gut in die Cronenberger Feuerwehrpläne passen würde. „Da gibt es eine Machbarkeitsstudie, die Kosten von 15 Millionen Euro für die Restaurierung und Sanierung des Gebäudes errechnet hat“, erfuhren die Anwesenden. Sie übten Kritik daran, dass das einstige Schulgebäude überhaupt erst in diesen desolaten Zustand geraten konnte.

In ihrem Rechenschaftsbericht durch Schriftführer Christian Oertel  listete die Cronenberger Feuerwehr im vergangenen Jahr 261 Einsätze („Es war das einsatzreichste Jahr in unserer Geschichte“, so Oertel) auf, bei denen es in 46 Fällen um Brandbekämpfung ging. Der Wohnungsbrand am Mastweg mit einem Todesopfer hatte ein besonders tragisches Ende genommen.

56 Notfalleinsätze  mit Rettungswagen und Erstversorgung standen ebenfalls auf der Liste. Den Rest nahmen technische Hilfeleistungen ein. Wie beim Schneefall im Januar und dem Starkregen Ende Mai, wo viele Keller leer gepumpt worden waren. Löscheinsätze besonderer Art gab es im Dürresommer 2018 vielfach, als die Feuerwehr Bäume, Blumen und Beete im „Dorp“ allabendlich tränkte und vor dem Vertrocknen bewahrte.

Benjamin Dürholt wurde zum
Brandoberinspektor befördert

Zu den festen Ritualen der Jahreshauptversammlungen gehören der Dank an die ehrenamtlich tätigen 44 aktiven Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau für ihren beispielhaften Einsatz. Brandoberinspektor Dirk Jacobs, im Zivilberuf im Kundendienst eines Elektrounternehmens tätig, bekommt mit dem gleichfalls zum Brandoberinspektor beförderten Benjamin Dürholt einen gleichrangingen Kollegen zur Seite gestellt. Außerdem wurde Michael Schmidt zum Unterbrandmeister befördert.