Cronenberg Planung Ortskern: „Es müssen Taten folgen“
Cronenberg · Cronenbergs Bezirkspolitiker hoffen für das Zentrum auf eine neue Studie.
. Im Stadtteil ist es schon fast eine unendliche Geschichte: Die Rede ist von der Ortskernplanung für Cronenberg, mit der sich die Lokalpolitiker der Bezirksvertretung bei ihrer jüngsten Sitzung erneut befassten.
Seit Jahren kritisieren sie zu viel Verkehr und fordern eine Verbesserung der Situation im Zentrum - doch kaum etwas hat sich getan.
Das Thema ist schwierig, wie Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) erklärt: „Wir haben nunmal das Problem, dass Cronenberg sozusagen ein Straßendorf auf Höhenrücken ist“, sagt der stellvertretende Bezirksbürgermeister zur Lage des Stadtteils, durch den sich regelmäßig auch viel Schwerlastverkehr bewegt. Großräumige Umfahrungen seien schlicht nicht einzurichten. Doch trotz der Herausforderung müsse eine Lösung her.
Ein erster Schritt könnte nun getan werden. Die Bezirksvertreter begrüßten dazu parteiübergreifend und einhellig den Sachstandsbericht der Verwaltung, in dem es um die Beauftragung einer verkehrsstädtebaulichen Machbarkeitsstudie für den Ortskern geht.
250 000 Euro für eine
neue Machbarkeitsstudie
250 000 Euro sind dafür vorgesehen, damit würden die haushaltsrechtlichen Grundlagen gelegt, um die Studie in Auftrag zu geben, heißt es in dem Bericht. Diese Ausarbeitung könnte ein Türöffner für Folgeprojekte sein, sagt Miriam Scherff (SPD). Nicht nur sie hofft, „dass zeitnah etwas passiert“.
Was genau, ist derzeit noch völlig offen, doch die Bezirksvertreter sind sich darin einig, dass die Ortsmitte verkehrlich entlastet und das Zentrum attraktiver werden sollte.
Parteiübergreifend spricht man sich in der Bezirksvertretung Cronenberg außerdem für die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bereich Hauptstraße - Amboßstraße aus, um eine zusammenhängende und damit sinnvolle Planung zu erreichen. „Zwingend erforderlich“ sei bei der Gestaltung die Beteiligung der Bürger, betont CDU-Mann von Wenczowsky, „um so das Optimale für Cronenberg zu erreichen“. So oder so gelte: „Wir brauchen eine vernünftige Planung.“
Dem schließt sich Oliver Wagner von der SPD an, der auf eine vor mehr als 16 Jahren erstellte Untersuchung verweist. Denn 2003 gab es bereits eine umfangreiche Untersuchung „Ortskernplanung Cronenberg - Verkehrs- und Städtebaukonzept“ vom Planungsbüro Kaulen. Diese Bestandsanalyse des fließenden und ruhenden Verkehrs, des ÖPNV, des Rad- und Fußgängerverkehrs müsste allerdings mindestens aktualisiert werden, denn „die verkehrliche und städtebauliche Situation in Cronenberg hat sich seither deutlich verschlechtert“, heißt es von der Verwaltung weiter. Neue Daten und Zahlen seien erforderlich.
In jedem Fall könne das Gutachten aber nur der Anfang sein, betont auch Regina Orth von den Grünen. Es müsse auch um Konzepte für Wohnen und Gewerbe gehen, so beispielsweise beim Thema Nettomarkt: „Wenn der umzieht, stellt sich doch die Frage, was mit der Fläche passiert“, sagt Orth. Sie schlägt den Bau von Wohnhäusern im Zentrum vor und würde sich zudem wünschen, „dass der Fahrradweg vom Ende der Sambatrasse bis ins Ortsinnere fortgeführt wird“. Außerdem sei Tempo 30 sinnvoll, „auch wenn immer argumentiert wird, dass das nicht funktioniert, weil es sich um eine Landesstraße handelt“.
Insgesamt sollte es mehr Anreize geben, das Auto stehen zu lassen, sagt Oliver Wagner, eine bessere ÖPNV-Anbindung könnte da ebenfalls helfen. „Das Papier ist ein schöner Anfang, aber jetzt müssen Taten folgen.“ .
Mit dem Thema befasst sich am kommenden Donnerstag auch der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen in seiner öffentlichen Sitzung. Beginn ist um 16 Uhr im Rathaus Barmen, Ratssaal, 2. Etage.