Niederlassung Wuppertal kommt nach eigenen Angaben gut durch die Corona-Krise und kann 2000 neue Privat- und Unternehmerkunden gewinnen Commerzbank dünnt Filialnetz aus und setzt auf Strategie 2024

Wuppertal · Mit der Strategie 2024 wagt die Commerzbank den Blick in die Zukunft und kündigt die Ausdünnung des Filialnetzes an.

Standortleiter Jochen Welling betreut Firmenkunden.

Foto: Commerzbank

Mit der Strategie 2024 wagt die Commerzbank den Blick in die Zukunft. Die Probleme der Gegenwart werden durch die Corona-Pandemie verschärft und sie beschleunigen die geplante Ausdünnung des Filialnetzes. In Wuppertal haben das die Kunden in Ronsdorf erfahren, die nach der Schließung der Filiale die Zentrale am Neumarkt ansteuern müssen - wenn sie nicht bereits auf digitale Angebote der Bank umgestiegen sind.

 Vor Corona waren es deutschlandweit rund 1000 Filialen, aktuell sind coronabedingt noch 600 geöffnet. Die Strategie 2024 sieht vor, dass Kunden an rund 450 Standorten eine persönliche Beratung zu Angeboten wie Konto, Karte und Ratenkredit erhalten. Kunden mit höherem Beratungsbedarf will die Bank dann an 220 Standorten umfassend und individuell zu allen Fragen rund um Vermögensanlage und komplexe Finanzierungen betreuen. Welche konkreten Auswirkungen der Strategie 2024 für die Mitarbeiter der Filialen im Bereich der Niederlassung Wuppertal zu erwarten sind, konnten die Niederlassungsleiterin Verena Severin und Standortleiter Jochen Welling in einer Pressekonferenz zur Jahresbilanz 2020 am Dienstag noch nicht beantworten.

 Eine voll digitale Bank mit persönlicher Beratung und konsequentem Fokus auf Nachhaltigkeit – das sind die Eckpunkte der Commerzbank-Strategie. Die Corona-Pandemie habe den Prozess der Digitalisierung befeuert, so Verena Severin. „Viele Kunden haben die Chance erkannt, ihre Bankgeschäfte zu erledigen, ohne sich von ihrem Standort weg zu bewegen“, sagt Verena Severin, die seit dem 1. Januar Niederlassung leitet. Die Zahl der Banking-App-Nutzer in der Region sei im vergangenen Jahr um 29 Prozent gestiegen. Bei der Neukundengewinnung spielten digitale Kanäle ebenfalls eine immer größere Rolle. Jeder dritte Neukunde kam 2020 bereits online zur Commerzbank. „Insgesamt haben wir 2020 netto rund 2000 neue Kunden gewinnen können. Wir betreuen im Bereich der Niederlassung Wuppertal nun mehr als 165 000 Kunden“, so Severin.

 Trotz vieler Herausforderungen in der Corona-Pandemie zieht die Commerzbank Niederlassung Wuppertal für 2020 eine positive Bilanz. 5,93 Milliarden Euro beträgt das Geschäftsvolumen. Die Kunden hätten im Lockdown mehr Zeit gefunden, sich um ihre Geldanlage zu kümmern. Aus Sparern wurden Anleger, so die Commerzbank. Die Kunden hätten aber auch weniger Gelegenheiten, Geld auszugeben. So stieg das Depotvolumen im Bereich der Niederlassung, deren Einzugsegebiet über Remscheid und Solingen hinaus ins Bergische sowie nach Sprockhövel und Hattingen reicht, um knapp zwei Prozent auf 2,057 Milliarden Euro. Ein starkes Wachstum verzeichnete die Commerzbank zudem bei Immobilienfinanzierungen, denn die Krise habe den Wunsch nach Wohneigentum noch einmal verstärkt.

 Im Segment Firmenkunden will die Commerzbank weiterhin den deutschen Mittelstand, Großunternehmen sowie Auslandskunden mit einem Geschäftsbezug zu Deutschland betreuen. „Wir bleiben die führende Bank für den Mittelstand und ein starker und verlässlicher Partner für die Wirtschaft in der Region“, sagt Jochen Welling. Unternehmen wurden mit KfW-Krediten in Höhe von 23 Millionen Euro unterstützt.