Darmkrebs: Eine fast vermeidbare Erkrankung
Das Petrus-Krankenhaus veranstaltete den 1. Wuppertaler Darmkrebstag in der Stadthalle.
Wuppertal. Sie ist zuverlässig, schmerzlos — und sie kann Leben retten: Die Darmspiegelung gilt als sichere Methode zur Früherkennung von Darmkrebs, und dennoch scheuen immer noch zu viele Menschen eine Untersuchung. „Nur ein Sechstel der Frauen und ein Siebtel der Männer nehmen Vorsorgeuntersuchungen wahr“, sagt Professor Dr. Andreas Erhardt, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie im Petrus-Krankenhaus: „Wenn alle zur Vorsorge gingen, könnten 60 bis 80 Prozent der Darmkarzinome verhindert werden — es wäre ein fast vermeidbarer Krebs.“
Darmkrebs ist neben Lungen- und Brustkrebs eine der drei häufigsten Tumorarten. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 65 000 Menschen, doch rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen groß.
Wie durch Früherkennung viele Formen des Krebses entdeckt werden können, darüber informierten sich am Mittwoch rund 70 Teilnehmer am 1. Wuppertaler Darmkrebstag in der Stadthalle am Johannisberg.
Veranstaltet vom Petrus-Krankenhaus, bot der Besuchertag Informationen zu Vorsorgemöglichkeiten, Krankheitsursachen und Operationstechniken. Bei der anschließenden Fachtagung trafen sich Mediziner zum Austausch und zur Fortbildung.
„Ich kann jedem nur dringend zur Vorsorge raten“, sagte Besucherin Eva-Maria Weinberger, die Verständnis dafür zeigt, dass es Hemmungen und auch Ängste gibt, die Früherkennung wahrzunehmen.
Doch die Vorstellung vom Schlauch im Darm ist weitaus unangenehmer als die schmerzlose Untersuchung selbst, wie auch Dr. Heinrich Wenzel, Facharzt für Gastroenterologie, betonte. Der Wuppertaler Mediziner informierte darüber, was sich bei der Vorsorgekoloskopie, der Dickdarmspiegelung zur frühzeitigen Erkennung von Krebs, verbessert hat. So seien sowohl Vorbereitung als auch Untersuchung für Patienten heute schonender als noch vor Jahren.
Warum Prävention so wichtig ist, wie die Vorsorge mit dem — bei der Veranstaltung kostenlos ausgegebenen Stuhltest — funktioniert, welchen Einfluss familiäre Vorbelastung auf die Entstehung von Darmkrebs hat und welche Bedeutung ausgewogene Ernährung und Bewegung für die Gesundheit haben, das erfuhren die Besucher bei Vorträgen und im Gespräch mit den Referenten, zu denen Fachärzte und Mediziner des Petrus-Krankenhauses gehörten.