Das neue Team Bürgerbeteiligung

Mit dem Antritt von Clara Utsch und Laura Adam sind nun wieder alle Positionen besetzt.

Das neue Team Bürgerbeteiligung
Foto: Anna Schwartz

Das Team Bürgerbeteiligung bei der Stadtverwaltung ist nach einigen Veränderungen wieder vollständig. Nun gehören dazu neben Marcel Solar (34) auch Clara Utsch (27) und Laura Adam (26). Zudem ist Angelika Leipnitz (57) von der Bürgerengagementförderung dem Team zugeordnet.

Mehrere Monate musste sich der Bereich Bürgerbeteiligung, der zunächst aus Dezernent Panagiotis Paschalis und zwei Mitarbeitern bestand, behelfen. Denn der Rat hat im vergangenen Jahr Paschalis abgesetzt. Dann verließ Franziska Fischer Wuppertal und Marcel Solar ging in Elternzeit. Inzwischen ist der Bereich direkt Oberbürgermeister Andreas Mucke zugeordnet. Marcel Solar ist zurück aus der Elternzeit und hat nun zwei neue Kolleginnen: Clara Utsch und Laura Adam.

Clara Utsch beschäftigt sich bereits seit 2016 im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Bürgerengagement in Wuppertal, arbeitete dabei mit Angelika Leipnitz zusammen. Das begann sie als Studentin, inzwischen hat die geborene Wuppertalerin ihren Master und wurde von der Stadt für Bürgerbeteiligung angestellt.

An ihrem Bachelor-Studiengang „Europäische Studien“ in Osnabrück störte sie, „so weit weg von den Menschen“ zu sein. Daher engagierte sie sich beim Verein „Politik zum Anfassen“. Auslandserfahrungen in Bosnien ließen sie in Düsseldorf „Empowerment Studies“ studieren. Jetzt freut sie sich, zurück in Wuppertal zu sein: „Es ist toll wegzugehen, aber man lernt auch zu schätzen, was man hat“, sagt sie.

Laura Adam kannte Wuppertal vorher gar nicht, ist aber schon beeindruckt: „Die Nordbahntrasse ist toll“, findet sie. Sie hat in Trier Politik studiert und war bei vielen Beteiligungsprojekten dabei: Sie hat für das bundesweite „Netzwerk für Demokratie und Courage“ Projekttage an Schulen abgehalten, einen Ehrenamtstag für das Land Rheinland-Pfalz organisiert und zur EU-Wahl Schüler nach ihren Wünschen für Europa befragt. Nach ihrem Master-Abschluss in Bonn kam sie jetzt nach Wuppertal.

Die beiden jungen Frauen unterstützen Marcel Solar, der schon seit 2016 in Wuppertal für die Bürgerbeteiligung aktiv ist. Auch er hat Politik studiert, seine Doktorarbeit über direkte Demokratie geschrieben. Bürgerbeteiligungsprojekte an seinem Studienort Bonn motivierten ihn, sich mit Bürgerbeteiligung in der Kommune zu beschäftigen — deshalb hatte er sich nach Wuppertal beworben. „Das waren schon aufregende zwei Jahre“, sagt er rückblickend.

Begleitet hat er unter anderem das Bürgergutachten zur Seilbahn, die Entwicklung der Leitlinien zur Bürgerbeteiligung, Planungen für den Berliner Platz und das Bürgerbudget. Jetzt stehen weitere Veranstaltungen zum Nahverkehrsplan, zur Qualitätsoffensive Innenstadt, zum Stadtentwicklungskonzept und zur Umgestaltung der Barmer Fußgängerzone an. Zudem gehe es jetzt darum, die Leitlinien umzusetzen und dass der Beirat für Bürgerbeteiligung seine Arbeit aufnehme.

Die Bürger hätten „am Anfang mit Skepsis“ reagiert, erinnert er sich. Aber schnell seien ihre Ideen „mit offenen Armen“ aufgenommen worden. „Hier gibt es eine Tradition, sich selbst zu helfen“, sagt Marcel Solar. „Das ist ein Riesenpotenzial“, bestätigt Angelika Leipnitz. Seit zwölf Jahren arbeitet die Verwaltungsangestellte für die Servicestelle Ehrenamt der Stadt, hat das Zentrum für gute Taten mitaufgebaut, wo engagierte Bürger Kontakte zu Projekten finden.

„Wir haben viele Kontakte aufgebaut“, sagt sie. „Die Ehrenamtler sind wichtige Multiplikatoren, das sind Leute, die sich vor Ort auskennen“, betont Clara Utsch. Daher sei es sinnvoll, dass die Bereiche Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement zusammenarbeiten.

Mit den bisherigen Projekten hätten sie bereits viele Menschen erreicht, die sie sich sonst nicht engagierten. Wie sie weitere Zielgruppen ansprechen, sei eines ihrer künftigen Themen. Wichtige Bestandteile gelingender Bürgerbeteiligung seien: Transparenz durch gute Dokumentation und greifbare Ergebnisse.